Film bei ARTE

"Die Luft zum Atmen": Miriam Maertens Leben mit Mukoviszidose

08.04.2022, 08.09 Uhr
von Franziska Wenzlick

Miriam Maertens leidet an Mukoviszidose – Ärzte prophezeiten ihr ein extrem kurzes Leben. Mittlerweile ist sie 52 Jahre alt. Nun wurde die Autobiografie der Schauspielerin verfilmt.

ARTE
Die Luft zum Atmen
Drama • 08.04.2022 • 20:15 Uhr

Jahrelang führte Miriam Maertens ein Doppelleben. Dass sie an einer chronischen Erkrankung leidet, wusste nur ihr engstes Umfeld, obwohl ihr Leben von einem Inhalationsgerät abhing. Die Schauspielerin zählt zu den rund 8.000 Menschen in Deutschland, die mit Mukoviszidose leben.

Dabei handelt es sich um eine vererbbare Stoffwechselerkrankung, die Lunge und weitere Organe schädigt und nicht heilbar ist. Heute liegt die durchschnittliche Lebenserwartung von Neugeborenen mit Mukoviszidose bei 55 Jahren – im Jahr 1970, als Maertens geboren wurde, prognostizierten die Ärzte ihren Eltern, ihr Kind werde kaum länger als fünf Jahre lang leben.

Eine Fehleinschätzung. Mittlerweile ist Maertens 52 Jahre alt, lebt seit 2012 mit einer Spenderlunge und ist Mutter eines 21-jährigen Sohnes – und das trotz wiederholter Warnungen aus der Medizin, eine Schwangerschaft sei für Mukoviszidose-Patientinnen lebensgefährlich. Immer wieder aufs Neue bewies Miriam Maertens, wie viel Kraft und Mut in ihr steckte. 2018 beschloss sie schließlich, ihre beeindruckende Lebensgeschichte zu teilen und veröffentlichte ihre Autobiografie "Verschieben wir es auf morgen: wie ich dem Tod ein Schnippchen schlug", die das ZDF nun in Zusammenarbeit mit ARTE verfilmt hat.

"Die Luft zum Atmen" lautet der Titel des anderthalbstündigen Dramas, in welchem Miriam (als Erwachsene gespielt von Eva Meckbach, als Kind dargestellt von Cloé Heinrich) immer wieder sämtlichen düsteren Prophezeiungen trotzt. Wie der Film endet, ist klar – sitzt doch Miriam Maertens höchstpersönlich als Ärztin am Bett ihres fiktiven Ichs.

Auch Maertens beste Freundin Janna Striebeck ist Teil der Produktion und spielt Miriams Mutter. Das mag zuweilen befremdlich wirken – Striebeck (51) ist nur zehn Jahre älter als ihre Filmtochter Meckbach (41). Und doch ist es spürbar, wie sehr die Geschichte allen Beteiligten am Herzen liegt. So fällt es leicht, über die häufig etwas zu pathetisch geratenen Dialoge hinwegzusehen.

Die Luft zum Atmen – Fr. 08.04. – ARTE: 20.15 Uhr


Quelle: teleschau – der mediendienst GmbH

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