"Die perfekte Hochzeit? Tradition, Geschäft und große Gefühle": TV-Kritik zur ARD-Reihe "Rabiat"

Es soll der schönste Tag im Leben werden: die Hochzeit. Dafür wird lange geplant und viel Geld ausgegeben. Die ARD-Reihe "Rabiat" blickt auf hochzeitswillige Paare und das Geschäft mit den Gefühlen.

Für viele Menschen ist es der schönste Tag im Leben. Oder soll es zumindest sein: Die eigene Hochzeit gilt als besonderer Meilenstein einer Biografie. Wie die angestrebte Traumhochzeit aussehen soll – darüber gibt es hingegen viele verschiedene Ansichten. Ob Junggesellenabschied, kirchliche Trauung, Trauzeugen, Ehevertrag und Co.: Ein jedes Detail will bedacht und geplant sein. Kein Wunder, dass sich ums Heiraten eine gigantische Industrie kümmert, samt Weddingplanner und Hochzeitsmessen. Wie sieht das Geschäft hinter den Gefühlen aus? Und was ist das eigentlich – "die perfekte Hochzeit"? Das fragt sich nun die gleich betitelte "Rabiat"-Doku im Ersten.

Hauptsache gut vorbereitet

Nicht selten, so zeigt es der Film von Manuel Möglich, wird eine Hochzeit schon Jahre vorher geplant und vorbereitet. In seiner Doku begleitet der Autor nicht nur Brautpaare, sondern auch jene, die als Dienstleister, Standesbeamte und Angehörige dafür sorgen, dass das gigantische Event unvergesslich wird. Dazu gehört natürlich auch der Besuch einer Hochzeitsmesse, auf der die perfekte Torte schon einmal probiert und das bezauberndste Brautkleid schon einmal auf dem Laufsteg bestaunt werden kann.

Aber auch die Tradition spielt beim Heiraten noch eine Rolle: So etwa bei einem von der Kamera begleiteten Paar aus dem sächsischen Zwickau, das die große Feier unter anderem mit dem Zersägen eines Baumstammes zelebriert. Andere geben sich das Jawort nach wie vor auch in der Kirche – und das, obwohl die Zahl der Menschen mit einer Religionsangehörigkeit in Deutschland immer weiter abnimmt. Ideen haben auch die Kirchen: In der evangelischen Christuskirche in München etwa heirateten an einem Tag 56 Paare nacheinander – inklusive darauffolgender Kritik aus der eigenen Institution.

Andere Paare machen sich Gedanken über das Danach: "Mein Vater hat ein Jahr vor der Scheidung einen Ehevertrag aufgesetzt, und der war zu seinen Gunsten", berichtet Josua Frank in der Reportage. Gemeinsam mit seiner Freundin wird er zum Anwaltstermin begleitet, bei dem ein Ehevertrag besprochen werden soll. Denn: Böses Blut soll es auch im Fall einer Scheidung nicht geben.

Die perfekte Hochzeit? Tradition, Geschäft und große Gefühle – Mo. 30.10. – ARD: 23.35 Uhr