"Jud Süß 2.0": Wie Feindbilder aus der NS-Zeit bis heute weiterleben
Im Internet wird der Antisemitismus millionenfach, ungefiltert und grenzenlos befeuert. Werden die Feindbilder der NS-Propagandafilme heute im digitalen Raum recycelt?
In der Anonymität des Internets werden heute antisemitische Feindbilder millionenfach recycelt. Moderne soziale Netzwerke scheinen längst vergangenen Vorurteilen eine neue Plattform zu bieten. Dabei spielt die Corona-Pandemie eine besonders "beflügelnde" Rolle. Jüdinnen und Juden werden Weltherrschaftspläne unterstellt – oder gar die Absicht, das Virus als Waffe zu nutzen. Der Dokumentarfilm von Felix Müller "Jud Süß 2.0 – Vom NS- zum Online-Antisemitismus" (ARD / RBB) geht der Frage nach, inwiefern die Feindbilder perfider NS-Propagandafilme wie "Jud Süß" in den digitalen Mainstream von heute hineinwirken und der Verdummung der Massen dienen.
Darüber hinaus gibt es klare Anzeichen dafür, dass judenfeindliche Online-Radikalisierung zu physischer Gewalt und zu Anschlägen führt. Die ARD-Dokumentation versucht, die visuellen Wurzeln des neuen Antisemitismus aufzuspüren und ihn mit der Propaganda des Nationalsozialismus zu vergleichen. Der Autor stellt die Frage: "Wirken Klischees, Stereoptypen und Narrative von NS-Filmen wie 'Jud Süß' bis ins Heute hinein?" Dabei liegen die Parallelen von heute und gestern klar auf der Hand.
Geschichte im Ersten: Jud Süß 2.0 – Vom NS- zum Online-Antisemitismus – Mo. 11.04. – ARD: 23.35 Uhr
Quelle: teleschau – der mediendienst GmbH