Französische Komödie bei ARTE

"Jungs bleiben Jungs": Pubertierende Teenager und die erste Liebe

29.03.2023, 07.50 Uhr
von Andreas Fischer

In der französischen Komödie "Jungs bleiben Jungs" geht es in die Welt pubertierenden Teenager. Die erste Liebe, Pickel, Probleme und Hormone werden darin witzig und sehr lebensnah erzählt, mit viel Verständnis für die Irrungen und Wirrungen des Erwachsenwerdens.

ARTE
Jungs bleiben Jungs
Komödie • 29.03.2023 • 21:50 Uhr

Die Probleme mögen ähnlich sein. Aber Regisseur Riad Sattouf löst sie anders als viele seiner Kollegen in Hollywood. "Jungs bleiben Jungs" – auch in Frankreich. Und so viel ist auch klar: An der Schwelle zur Männlichkeit spielen die Hormone verrückt, der Sinn des Lebens verschiebt sich in die Körpermitte, und jeder Tag bringt neue Unsicherheiten mit sich, die von außen betrachtet heiter bis peinlich sind. Sattouf weiß das, schaut genau hin, verzichtet dabei jedoch auf Apfelkuchen. Und das macht seine mit dem César für den besten Erstlingsfilm ausgezeichnete Komödie zu einer reizvollen und sehr lebensnahen Betrachtung über die Tücken der Pubertät.

50 Cent als historische Figur, eine Mutter, die beim Wichsen stört, Knutschereien mit Akne: Der 14-jährige Hervé (Vincent Lacoste) und sein bester Freund Camel (Anthony Sonigo) schlagen sich im französischen Rennes wacker durch ihre knifflige Sturm-und-Drang-Zeit. Riad Sattouf beobachtet sie in "Jungs bleiben Jungs" mit großer Nähe und viel Verständnis für die Irrungen und Wirrungen, die das Teenageralter mit sich bringt – Pickel gehören da einfach dazu. Auch das Herumblättern in Modezeitschriften, in denen Unterwäschemodels abgebildet sind.

Jede Menge Alltagskomik und pubertäre Peinlichkeiten

In kleinen Vignetten aus dem Alltag eines liebestollen Jungen lässt Riad Sattouf Hervé in eine unverhoffte und nicht ganz unproblematische Nähe zum schönsten Mädchen der Schule stolpern. Mit Aurore (Alice Trémolière) wird er Zungenküsse üben, ihretwegen plötzliche Erektionen haben und verprügelt werden. Und obendrauf noch von seiner Mutter fliehen, die einen offenen Umgang über das Thema Sex an den Tag legt und Hervé in unangenehme Gespräche verwickelt. Doch körperlich näher kommen sich der hormongesteuerte Teenager und seine Freundin nur langsam – problematisch, weil Hervé seine Freunde über den Sex mit Aurore angelogen hat.

In ihrem klugen Drehbuch haben Sattouf und Co-Autor Marc Syrigas darauf verzichtet, ihre Geschichte in vorhersehbare Bahnen zu lenken. Es gibt keine wirkliche übergreifende Handlung, kein Happy End. Dafür jede Menge spontane Alltagskomik und pubertäre Peinlichkeiten, die auch dank der charmanten Hauptdarsteller zu einer erfrischenden und humorvollen Betrachtung adoleszenter Lebenswelten verdichtet werden.

Jungs bleiben Jungs – Mi. 29.03. – ARTE: 21.50 Uhr


Quelle: teleschau – der mediendienst GmbH

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