Siebter Teil der "Meine Mutter"-Serie

"Meine Mutter gibt es doppelt": Heidis Welt steht Kopf

28.10.2022, 14.49 Uhr
von Marina Birner

Auf Heidi Janssen bekommt im siebten Teil der ARD-Reihe "Meine Mutter" besonders viel Chaos. Dafür schlüpft Schauspielerin Margarita Broich in eine Doppelrolle und spielt die quirlige Heidi Janssen, aber auch ihre kaltherzige Schwester Claudia. Die Zwillingsschwester kommt überraschend zu Besuch und stellt das Leben von Heidi und ihrer Tochter auf den Kopf. 

ARD
"Meine Mutter gibt es doppelt"
Tragikomödie • 28.10.2022 • 20:15 Uhr

Sie haben bereits einiges gemeinsam durchgestanden: Das Mutter-Tochter-Power-Paar trotzt nun auch im siebten Teil der ARD-Filmreihe "Meine Mutter" den Widrigkeiten des Lebens. "Meine Mutter gibt es doppelt" ist eine Tragikomödie, die mit überraschenden Wendungen und gewohnt spitzzüngigen Dialogen überzeugt. Margarita Broich trumpft in ihrer ersten Doppelrolle auf. Sie spielt die ruhelosen Zwillingsschwestern Heidi und Claudia Janssen mit Herzblut. Heidis Tochter Antonia, alias Toni (Diana Amft), gerät zwischen die Fronten eines langjährigen Streits der beiden sturen Frauen. Unterhaltung mit Tiefgang zur besten Sendezeit – ein guter Start ins Wochenende.

Claudia Janssen will Geld vom Erbe

Ihre Tochter zieht aus, ihre Schwester kehrt heim: Toni und Tante Claudia stellen damit Heidis Welt auf den Kopf. Ihre verhasste Schwester macht kurzen Prozess und droht mit dem Anwalt, sollte Heidi nicht bereit sein, einen Anteil aus dem elterlichen Erbe an sie abzudrücken. Claudia habe ihren Job in der Bank verloren und keine Aussichten auf einen neuen. Ihre Pläne? Sich ein neues Leben auf Mallorca aufzubauen. Ob das Mutter-Tochter-Gespann dabei mitspielt?

Autor Christian Pfannenschmidt und Regisseur John Delbridge nehmen einen klassischen Familienzwist als Anlass, um Themen wie Recht und Gerechtigkeit ins Zentrum der Aufmerksamkeit zu rücken und gehen dabei genau auf die verschiedenen Perspektiven der beteiligten Charaktere ein. Was spielt Tonis Vater für eine Rolle im Geschwisterstreit? Und warum hatte Heidi "ihr Leben lang ein schlechtes Gewissen"? Der Film bietet den Zuschauerinnen und Zuschauern viel Raum für Spekulationen.

Der Handlungsstrang rund um den Geschwisterstreit bewegt auch Schauspielerin Margarita Broich: "Geschwister sind diejenigen Menschen, die einen länger als jeder andere begleiten, länger als die Eltern, als die eigenen Kinder und länger als ein Ehepartner. Das ist manchmal Bürde und manchmal Geschenk. Je älter ich werde, desto wichtiger wird mir der liebevolle Kontakt zu meinen Geschwistern."

"Deine Übergriffigkeit nervt mich"

Während sich Heidi mit ihrer Vergangenheit herumschlägt, läuft es auch für Toni etwas holprig. Die neue WG mit ihrer besten Freundin Andrina, alias Andi (Nagmeh Alaei), entpuppt sich nicht als die erhoffte Wohlfühloase, die sich Toni angesichts ihrer aufdringlichen Mutter wünscht: Antonias Perfektionismus kollidiert mit Andis Liebe zum Chaos. "Deine Übergriffigkeit nervt mich. Du bist am Ende genauso, wie du es deiner Mutter vorwirfst", knallt ihr schließlich ihre neue Mitbewohnerin vor den Latz. Der Film thematisiert an dieser Stelle Chancen und Grenzen von Freundschaft. Wie weit kann man gehen, bevor man einen engen Vertrauten an einen Streit verliert?

Regisseur und Autor achten wie gewohnt darauf, auch die Nebenschauplätze interessant zu gestalten: In und um das aufsteigende Restaurant "Tonis" in der Eifel braut sich einiges zusammen: Chefkoch Sebastian Holtmann (Lucas Prisor) schwirrt in heller Aufregung zwischen den Töpfen umher angesichts des bevorstehenden Besuchs eines Foodkritikers, der jederzeit unangekündigt durch die Tür spazieren kann. Toni steht ihm zur Seite, treibt ihn an. Dabei scheinen sich die beiden etwas näherzukommen. Jedenfalls fühlt sich Hans-Jürgen, alias Hajü (Nikolaus Benda), von der Gegenwart des ambitionierten Kochs bedroht. Mit seinen Anspielungen stößt er bei Antonia jedoch auf taube Ohren. Während sie ihn schlichtweg als ihren "besten Freund" betitelt, sieht er in ihr seine Herzensdame. Gibt es in der "Endlich Freitag"-Komödie nun zwei Anwärter auf das Liebesglück mit der rastlosen Blondine?

Schauspielerin Diana Amft bringt die turbulenten Beziehungen der einzelnen Rollen auf den Punkt: "Es macht einfach Spaß, den Charakteren bei ihren alltäglichen Lebenssituationen zuzuschauen. Jede Figur ist einzigartig und besonders und gemeinsam sorgen sie einfach für viel Unterhaltung. Zum Glück ist keine Figur perfekt, somit passiert immer irgendetwas Unverhofftes", konstatiert die 46-Jährige.

"Meine Mutter gibt es doppelt" – Fr. 28.10. – ARD: 20.15 Uhr


Quelle: teleschau – der mediendienst GmbH

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