Iris Junik

Lesermeinung
Geboren
26.08.1968 in Wolfen/Bitterfeld, Deutschland
Gestorben
29.03.2009 in München, Deutschland
Sternzeichen
Biografie

Zierliche 1,63 war das einst wilde Mädchen aus Bitterfeld nur groß, unterkriegen liess sich die gefragte TV-Darstellerin nicht. Sie hatte ihren eigenen Kopf, auch wenn die rehbraunen Augen zweifeln liessen. "Nach dem Abitur hatte ich nur eines im Sinn: so schnell wie möglich ans Theater! Ich war drei Jahre lang Regie-Assistentin, fing ein Theaterwissenschafts- und Hispanistik-Studium an der Uni an, bevor es mich dann doch wieder kitzelte, Schauspielerin zu werden. Dann wechselte ich zur Schauspielschule. Nebenbei habe ich viele kleine Nebenjobs gehabt: hinter der Bar, als Kellnerin, als Sekretärin, als Assistentin eines Computergrafikers, als Telefonistin und als Lektorin."

Als schüchterne Achtjährige begann Iris Junik in einer Theatergruppe in Bitterfeld/Wolfen. Als sie sich in den Hauptdarsteller des Weihnachtsmärchen verliebte, platzte der Knoten: "Ich konnte spielen!" Mit 14 startete das junge Talent zu einem in der ehemaligen DDR kaum vorstellbaren Leben: Sie zog mit einer Theatergruppe durch die Lande, übernachtete bei Freunden oder schlüpfte mal bei einem Studenten, mal bei einem Schriftsteller unter. Nebenbei ging sie zur Schule, machte sogar Abitur. Theaterwissenschaften darf sie nicht studieren, weil sie sich geweigert hatte, freiwillig an der "Zivilverteidigung" - eine Wehrausbildung für Frauen - teilzunehmen. "Also bin ich als Regieassistentin ans Theater von Altenburg gegangen." Regisseurin zu werden, schminkt sie sich nach kurzer Zeit ab: "Ich bin eher praktisch als intellektuell."

Praktisch, wie sie war, packte sie am Tag der Maueröffnung ein Notbündel und zog nach West-Berlin, 1993 fasste sie im TV-Geschäft Fuß. Neben Martin Semmelrogge stand sie 1994 für die ZDF-Serie "Zwei alte Hasen" vor der Kamera. Im SAT.1-"Bergdoktor" (1995) verwandelte sie sich in eine aufregende Argentinierin, in Schottland spielte sie die weibliche Hauptrolle in der Rosamunde-Pilcher-Verfilmung "Das Ende eines Sommers" (1994). Die Geschichte war mal wieder Kitsch pur: Kalifornierin besucht nach langer Zeit ihre schottische Heimat wieder, aber der geliebte Cousin hat sich zum Egoisten verändert ... Aber Iris durfte fast wie im großen Kino in schönen Bildern glänzen.

Seit Ende 1994 war Iris Junik für längere Zeit beinahe täglich als Victoria Brams' TV-Tochter Lisa Busch in der ARD-Serie "Marienhof" präsent. Keine Eintagsfliege also und Sprungbrett für diverse Engagements in bekannten (Krimi-)Serien: "Wolkenstein" (1994), "SOKO 5113", "Die Drei" (alle 1995), "Im Namen des Gesetzes", "Ein Fall für Zwei", "Kommissar Rex", "Der Alte", "Küstenwache" (alle 1997), "Wolffs Revier", "Siska", "Derrick", "Dr. Stefan Frank", "Das Amt" (alle 1998), "Dr. Sommerfeld - Neues vom Bülowbogen" (1999), "Operation Phoenix - Jäger zwischen den Welten", "HeliCops - Einsatz über Berlin" (2000, Hauptrolle als attraktive Kriminalistin Gina Holland), "In aller Freundschaft", "Schlosshotel Orth" (beide 2001), "Zwei Profis" (2002), "Kurklinik Rosenau", "Für alle Fälle Stefanie" (beide 2003). Vereinzelt sah man Iris Junik auch in abendfüllenden TV-Filmen: "Tatort - Der Entscheider", "Die letzte Rettung" (beide 1996), "Ehebruch - Eine teuflische Falle", "Tatort - Bienzle und der Champion" (mit Ben Becker), "Amor - Todesspiel aus Liebe", "Gefährliche Wahrheit" (alle 1998), "Alarm für Cobra 11 - Die Autobahnpolizei: Doppelter Albtraum" (2001).

Nach letzten Rollen im Jahr 2003 wurde es ruhig um die attraktive Darstellerin. Erst im Mai 2009 wurde aus dem Kreis der Familie bekannt, dass Iris Junik bereits am 29. März 2009 in München verstorben ist. Sie soll an Morbus Sudeck erkrankt gewesen sein.

Filme mit Iris Junik

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