Brokeback Mountain
05.08.2018 • 20:15 - 22:25 Uhr
Spielfilm, Liebesdrama
Lesermeinung
prisma-Redaktion
Wyoming, 1963: Ennis Del Mar (Heath Ledger, li.) und Jack Twist (Jake Gyllenhaal, re.) arbeiten während des Sommers als Cowboys für einen Großfarmer.
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Zwischen Kuss und Schlägerei: Von ihren Gefühlen überwältigt, aber auch vom homophoben ländlichen Amerika beeinflusst, wissen die beiden Männer nicht, wie sie miteinander umgehen sollen.
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In der Abgeschiedenheit der Berge freunden die jungen Männer sich schnell miteinander an. Eines Nachts entdecken die beiden, dass sie mehr füreinander sind als nur Freunde.
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Nach der Rückkehr in die Stadt trennen sich ihre Wege; erst vier Jahre später sehen Jack (Jake Gyllenhaal, re.) und Ennis (Heath Ledger, li.) sich wieder. Aus der flüchtigen Affäre in den Bergen entwickelt sich nun eine innige Liebesbeziehung.
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Noch wagt Ennis (Heath Ledger) es nicht, sich seine Gefühle für Jack einzugestehen.
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Jack (Jake Gyllenhaal) hat sich in seinen Cowboy-Kollegen Ennis verliebt. Er scheint damit besser umgehen zu können als Ennis.
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Während der romantische Jack (Jake Gyllenhaal, re.) davon träumt, mit seinem Freund ein neues Leben zu beginnen, weiß Ennis (Heath Ledger, li.), dass ihre Liebe in der gewalttätig-homophoben Gesellschaft des ländlichen Amerika streng geheim bleiben muss.
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Jack Twist (Jake Gyllenhaal, re.) arbeitet während des Sommers als Cowboys für einen Großfarmer.
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Jack (Jake Gyllenhaal, li.) und Ennis (Heath Ledger, re.) versuchen, sich gegen ihre Gefühle zu wehren, sprechen sogar über "diese einmalige Sache". In ihrem kleinen Reich in den Bergen geben sie ihnen jedoch schnell nach.
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Hint
Audiodeskription, Synchronfassung, Produktion: Alberta Film Entertainment, Focus Features, Good Machine, River Road Entertainment
Originaltitel
Brokeback Mountain
Produktionsland
USA
Produktionsdatum
2005
Kinostart
Do., 09. März 2006
DVD-Start
Do., 19. Oktober 2006
Spielfilm, Liebesdrama

Das Herz unterm Hut

Von Jasmin Herzog

Zu universell für einen Schwulenfilm: Ang Lee inszenierte eine zeitlose Tragödie als grandiosen Balanceakt amerikanischer Mythenentweihung.

"Brokeback Mountain" (2005) ist eine Gratwanderung: Der Cowboy, das uramerikanische Wesen, wird entweiht. Der harte Viehtreiber verliebt sich in seinen Mitstreiter. Eine tieftraurige, zum Scheitern verurteilte Geschichte, die ARTE nun zur sonntäglichen Primetime wiederholt. "Brokeback Mountain" war der dramatischste Film 2005, sicher auch der mutigste, weil er Grenzen überschritt. Achtmal war "Brokeback Mountain" für den Oscar nominiert, drei Auszeichnungen (für Regie, Drehbuch und Musik) wurden es am Ende. Heath Ledger wurde durch den Film weltberühmt, konnte den Erfolg aber nur kurz auskosten: Er starb 2008 an einer Medikamentenüberdosis. Cowboy-Kollege Jake Gyllenhaal sitzt heute hingegen fest im Sattel des Mainstream-Kinos.

13 Jahre ist es her, da waren diese beiden überaus begabten Jungschauspieler auf außergewöhnliche Weise auf der Leinwand vereint: Der junge Farmer Ennis del Mar (Ledger) und Rodeoreiter Jack Twist (Gyllenhaal) bewerben sich um einen Saisonjob, und ohne viel Worte werden sie zum Team.

Ennis bedeutet Insel, und eine bessere Charakterisierung gibt es für den Mann nicht, der da oben auf dem Brokeback Mountain den Sommer über Schafe hütet, um weiter an seiner Autarkie zu arbeiten. Er möchte eine Ranch kaufen und heiraten. Für eine solche Menge an Information über sich benötigt Ennis Tage. Dennoch herrscht in den Bergen keine eisige Stille, sondern ein trockener Humor, abgeklärt, aber Vertrauen fördernd. So wird das Eis gebrochen, dann das Herz.

Für einen Schwulen-Film ist "Brokeback Mountain" zu universell. Ang Lee huldigt der Liebe, wenngleich er auch keinen Ausweg findet. 20 Jahre lang treffen sich die beiden Männer heimlich auf diesem Berg und leben unten in der Stadt ihr "anständiges" Leben. Weil den Film auch der Schmerz anderer Leute – schließlich lebt keiner von beiden isoliert – interessiert, bleibt er unkitschig.

Lee schuf ein sensibles Meisterwerk, in dem Heath Ledger Aggression in besonderer Weise spürbar macht. Er richtet sie vorwiegend gegen sich selbst, auf verstörende, berührende Weise, während der scheinbar naivere Jack Twist der sanfte Rebell ist, mutiger, jederzeit bereit, sich vom Rücken der Gesellschaft abwerfen zu lassen und sich das Genick zu brechen.

Warum das alles so groß ist? Weil man keinen Einwand anbringen kann, wie doch alles hätte anders ausgehen können. Den Satz von Ennis für die Ewigkeit vergisst man nie mehr: "Wenn du es nicht ändern kannst, musst du es aushalten."


Quelle: teleschau – der Mediendienst

Der Trailer zu "Brokeback Mountain"

Darsteller

Wurde nach seinem Tod mit einem Oscar geehrt: Heath Ledger.
Heath Ledger
Feierte 2001 mit seiner Rolle in "Donnie Darko" seinen Durchbruch: Jake Gyllenhaal.
Jake Gyllenhaal
Schauspielerin Anne Hathaway.
Anne Hathaway
Längst etabliert: Michelle Williams.
Michelle Williams
Randy Quaid
Schauspielerin Anna Faris.
Anna Faris
Kate Mara nicht Max Mara.
Kate Mara
Weitere Darsteller
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