Grenzübergreifende Ermittlungen

"Das Team": Verwirrendes Europa

von Eric Leihmann

Ein deutscher Polizist (Jürgen Vogel) ermittelt gemeinsam mit seinen Kolleginnen aus Dänemark und Belgien in einem Fall, der sich um gestohlene Kunst und tote Flüchtlinge dreht. ARTE zeigt die Serie nun erneut.

ARTE
Das Team
Serie • 18.06.2020 • 21:10 Uhr

In einer Herberge im dänischen Marschland werden während eines nächtlichen Schusswechsels sieben Menschen getötet. Darunter der deutsche Betreiber und einige Flüchtlinge. Offenbar sollte das "Bed and Breakfast" Flüchtenden Schutz auf ihrer Route gewähren. Einzige Überlebende des Massakers ist die junge Syrerin Malu (Sarah Perles), die sich seitdem auf der Flucht befindet. Wie schon in der dänisch-deutsch-belgischen Miniserie "Das Team" von 2015 arbeiten auch im personell neu bestückten Nachfolgewerk "Das Team 2" die Behörden dreier Länder zusammen. Es gilt, ein internationales Kriminalgeflecht zu entwirren.

Jürgen Vogel ist als Hamburger Kommissar Gregor Weiss zu sehen. Marie Bach Hansen ("Die Erbschaft") spielt die Kopenhager Kommissars-Amazone Nelly Winter. Lynn Van Royen ("Zimmer 108") gibt der jungen belgischen Geheimdienst-Mitarbeiterin Paula Liekens ein Gesicht. Bei ARTE ist die Reihe von 2018 nun erneut zu sehen. Zuvor lief sie auch schon im Zweiten.

Insgesamt leidet das Krimiprodukt wie schon Staffel eins – damals spielten Jasmin Gerat, Lars Mikkelsen und Veerle Beetens die drei Kommissare – an einer gewissen Konstruiertheit. Nicht immer wirken alle Schauplätze und Handlungsstränge notwendig, ein erzählerischer Sog stellt sich nur zögerlich ein. Da auch das österreichische Fernsehen wie in Staffel eins beteiligt ist, gibt es zudem eine Austria-Handlungsebene, auf der Nora Waldstätten als mondäne Kunsthändlerin tänzelt. All das ist kompliziert ausgedacht, in seiner auf Spannung gebürsteten Dramaturgie mitunter brüchig – aber aufgrund hochwertiger Bilder, attraktiver Darsteller und der ästhetischen Abwechslung, einem paneuropäischen Krimi beizuwohnen, dennoch irgendwie reizvoll.


Quelle: teleschau – der mediendienst GmbH

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