VOX-Special zum Tod von Jens Büchner

"Es ist wie ein falscher Film, aber die Realität schlägt dir ins Gesicht"

von Julian Weinberger

Jens Büchners Tod im November 2018 kam für seine Fans völlig überraschend. Eine Sondersendung von "Goodbye Deutschland" blickt nun auf das Leben des Auswanderers zurück und zeigt, wie es seiner Familie geht.

Jens Büchner hat sich nie unterkriegen lassen. Ob finanzielle Schwierigkeiten, zerplatzte Liebesbeziehungen oder gesundheitliche Probleme – der Auswanderer rappelte sich immer wieder auf. Insgesamt acht Jahre lang begleitete ihn die VOX-Sendung "Goodbye Deutschland" auf seiner Achterbahnfahrt durch Höhen und Tiefen in seiner Wahlheimat Mallorca. Am 17. November vergangenen Jahres starb Jens Büchner an Lungenkrebs. Ein Special der Auswanderer-Doku, das am Montag ausgstrahlt wird (11. März, 20.15 Uhr) und bereits jetzt für Premium-Kunden von TVNOW abrufbar ist, wirft einen emotionalen Blick zurück auf sein Leben. Der Film lässt Weggefährten zu Wort kommen und zeigt, wie es der hinterbliebenen Ehefrau Daniela und den Kindern geht.

Jeden Tag steht Daniela mit den Zwillingen Diego und Jenna vor einer großen Fotowand. Es sind Bilder aus glücklichen Tagen, die die Familie lachend am Strand zeigt. "Ich habe ihnen erzählt, Papa ist die Sonne und wenn sie schlafen, ist Papa der Stern", berichtet Daniela mit Tränen in den Augen. Vor den Kindern versucht die 41-Jährige stark zu sein. Sie will ihnen einen normalen Alltag bieten. "Ich habe nicht das Recht dazu, weil mein Mann gestorben ist, das Leben meiner Kinder zu versauen", findet die Witwe. Die älteren Kinder trauern auf ihre Weise. Während Volkan sich abkapselt, weint die 14-jährige Jada auf ihrem Zimmer, um ihre Mutter nicht noch mehr zu belasten. Die Älteste, Jolina, stellt fest: "Seitdem Jens gestorben ist, fehlt ein Teil unserer Familie."

In stillen Momenten aber, wenn sie nicht kontrolliert sein muss, bricht die Trauer über die fünffache Mutter hinein. "Manchmal erwische ich mich, wie ich nach oben gehen und 'Schatz' rufe, aber da ist ja gar keiner", sagt Daniela. Dass sie nun auf sich allein gestellt ist, will sie noch nicht verstehen: "Es ist wie ein falscher Film, aber die Realität schlägt dir dann ins Gesicht." Knallhart traf sie im November 2018 auch die Diagnose – Krebs im Endstadium. Ein Tumor hatte sich bereits in Jens' Lunge gebildet, Metastasen breiteten sich in den Knochen aus. Schon zuvor war es dem 49-Jährigen schlecht gegangen. Die letzten Filmaufnahmen der Dokumentation zeigen ihn abgemagert und ausgezehrt.

Auch in seinen letzten Wochen begleitete die Familie das Kamerateam. Als die Kinder Jens das letzte Mal im Krankenhaus sahen, wusste Jada gar nicht, was sie sagen sollte. "Das war nicht Jens", befand sie. Wenige Tage später verlor Jens den Kampf gegen den Krebs. Eine traumatische Erfahrung für Daniela Büchner: "Ich habe an ihm gerüttelt und habe ihn geküsst und habe gesagt, er soll aufstehen." Für sie hat seit dem Tod ihres Mannes vieles in Mallorca an Schönheit verloren. Doch irgendwie muss es für die Familie weitergehen.

Wie die Doku zeigt, wollen die Büchners auf Mallorca bleiben. Die "Fanetaria", ein Lokal das Jens mit seiner Frau aufgebaut und finanziell erfolgreich gemacht hat, will Daniela weiterführen, auch wenn sie zugibt: "Ich habe Angst, dass mich das überfordern wird." Hilfe bekommt die 41-Jährige von ihren Freunden Peggy und Steff, selbst Auswanderer und in der Gastronomie erprobt. Zwar fällt es Daniela schwer, Veränderungen anzupacken, aber sie will sich ein Vorbild an ihrem Ehemann nehmen: "Er hat sich nicht unterkriegen lassen, von niemandem. Er war ein wahrer Held".


Quelle: teleschau – der Mediendienst

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