Kritik des Schauspielers

Sean Penn: "MeToo ist zu schwarz-weiß"

Die ganz große Aufregung um "MeToo" scheint seit einiger Zeit abgeflaut, da will auch Superstar Sean Penn noch seine Meinung zum Thema loswerden. Die Bewegung, die sich gegen sexuelle Belästigung richtet, würde Männer und Frauen entzweien, kritisierte Penn in einem Interview mit "Today".

"Bei den meisten wichtigen Themen ist es wirklich gut, die Dinge langsam anzugehen", sagte der Hollywood-Schauspieler. Für die Bewegung, die im vergangenen Jahr erst in der US-Filmbranche und dann weltweit für Schlagzeilen sorgte, fand der Oscarpreisträger harte Worte: "MeToo" sei vor allem eine Art "Gefäß für Anzüglichkeiten".

Danach gefragt, was er damit meine, antwortete Penn: "In vielen der Fälle kennen wir die Fakten nicht. Anzüglich wird dies, sobald man etwas eine Bewegung nennt, was in Wirklichkeit aus vielen einzelnen Anklägern, Opfern und Anschuldigungen besteht, von denen viele unbegründet sind." In vielerlei Hinsicht bestünde der Sinn der "MeToo"-Bewegung darin, die Geschlechter zu teilen, so Penn. Auf den Einwurf der Moderatorin, es gehe eher um das Zusammenhalten von Frauen erwiderte der Schauspieler, dass in der medialen Diskussion nicht alle Sichtweisen von Frauen im Alltag vertreten wären.

Er fügte an: "Ich möchte nicht, dass das ein Trend wird. Ich bin skeptisch gegenüber einer Bewegung, die sich ohne Nuancen in Schärfe und Aufregung verfängt. Und wenn jemand nuanciert argumentiert, dann wird genau das attackiert. Ich denke, das ist zu schwarz-weiß."


Quelle: teleschau – der Mediendienst

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