ZDF-Talkshow

Chemnitz: Dunja Hayali diskutiert mit Samy Deluxe und Ex-Neonazi

Die Vorfälle von Chemnitz sind auch Thema in der talkshow "dunja hayali". Die Moderatorin war vor Ort und stellt nun die Frage, wie es in Deutschland weitergeht. Bei Twitter zeigte sie sich angefasst und etwas ratlos.

Es ist das Thema der Stunde: Die Ereignisse in Chemnitz bestimmen die Schlagzeilen der Bundesrepublik. Die Demonstrationen nach dem gewaltsamen Tod von Daniel H. und die Reaktionen darauf sorgen für anhaltenden politischen Gesprächsstoff. Während des sogenannten "Trauermarschs" und bei den Demonstrationen am vergangenen Samstag war auch die ZDF-Moderatorin Dunja Hayali persönlich vor Ort, um aktiv das Gespräch mit den Bürgerinnen und Bürgern zu suchen. Dabei schlug der 44-Jährigen hauptsächlich eine Welle des Hasses entgegen – sie wurde vielfach beleidigt. In der neuen Ausgabe ihrer ZDF-Talkshow "dunja hayali" greift sie das Erlebte auf und stellt am Mittwoch, 5. September, 22.45 Uhr, die Frage: "Wie geht es weiter nach Chemnitz?"

"Hab wieder mal viel gelernt, gehört, versucht zu reden, zu erklären, nachzufragen. Bin aber auch etwas angefasst, nach all dem Hass, der Wut, den Beschimpfungen, Unterstellungen, der Häme und einiges mehr", twitterte Hayali nach ihrem Besuch in Chemnitz. Etwas demoralisiert fasste sie zusammen: "Hört man zu, heißt es, man hätte nichts entgegenzusetzen. Stellt man fragen, heißt es, man hört nicht zu. Erklärt man, heißt es, man würde die Bürger erziehen wollen. Redet man mit Bürgern, ist es falsch. Redet man nicht mit ihnen, ist es auch falsch. Was wollen 'sie' eigentlich?"

Rassismus und Neonazismus sind in Ostdeutschland kein neues Problem: Rostock-Lichtenhagen wurde bereits vor 26 Jahren zum Zentrum von Fremdenfeindlichkeit, als ein wütender rechter Mob unter anderem ein Wohnheim mit vietnamesischen Gastarbeitern anzündete.

Hayali will in der neuen Folge ihres Formats einen Vergleich zwischen den damaligen und aktuellen Ereignissen anstellen. Unterstützt wird sie dabei vom Rapper Samy Deluxe sowie vom ehemaligen Neonazi Ingo Hasselbach. Dieser löste sich aufgrund der Gewalteskalation in Rostock-Lichtenhagen von der rechten Szene.

Erst am Montag stellte eine spontane Open-Air-Musikveranstaltung in Chemnitz mit zehntausenden Besuchern eine Antwort auf Fremdenhass und Rassismus dar – Künstler wie Die Toten Hosen, Casper und Marteria riefen das Publikum zu einem friedfertigen Miteinander auf.


Quelle: teleschau – der Mediendienst

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