"Macht und Ohnmacht"

Tatort-Kritik: Viel Aktionismus statt sauberer Logik

von Wilfried Geldner

Im Oktober 2007 quittierte Carlo Menzinger den Dienst bei der Münchner Kriminalpolizei. Lust hatte er ohnehin längst keine mehr, in dem "Scheißjob" zu malochen. Aber so richtig leicht gemacht wurde ihm das Ende durch ein Millionenerbe – woraufhin Carlo vom "Tatort" weg in die Sonne nach Thailand verschwand. In "Macht und Ohnmacht", einer Wiederholung aus dem Jahr 2013, hat Michael Fitz als Carlo Menzinger ein kleines Comeback.

ARD
Tatort: Macht und Ohnmacht
Kriminalfilm • 15.07.2018 • 20:15 Uhr

Eigentlich will Menzinger bloß eine Geburtsurkunde in München holen. Als er aber einen alten Freund von der uniformierten Polizei besucht, stolpert der Ex-Ermittler hinein in einen Kriminalfall, in dem es um den Selbstmord eines Beamten geht und um einen Kiosk-Besitzer, der im Koma liegt. Und schon sind die alten Kollegen vom Kommissariat, Leitmayr (Udo Wachtveitl) und Batic (Miroslav Nemec), wieder zur Stelle.

Was passiert, wenn mit unrechten Mitteln für Gerechtigkeit gekämpft wird? – Das sollte das hoch gesteckte Thema dieses "Tatorts" sein. Leider verließen sich Regie (Thomas Stiller) und Drehbuch (Dinah Marte Golch und Edward Berger) keineswegs auf diesen roten Faden. Viel Aktionismus anstelle von sauberer Logik, Großaufnahmen und tiefgründig verwackelte Kamera. Vieles wirkt diesmal überladen. So recht werden Wut und Trauer zwischen Erpressung, Selbstmord und Totschlag nicht plausibel.


Quelle: teleschau – der Mediendienst

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