Gefährliche Naturphänomene

"Tsunami – Gefahr aus der Tiefe": ARTE-Doku gibt keine Entwarnung

von Andreas Schoettl

Forscher arbeiten unablässig an Frühwarnsystemen gegen die gefährlichen Tsunamis. Doch ihr Fazit fällt kaum beruhigend aus, wie eine ARTE-Doku zeigt.

ARTE
Tsunami – Gefahr aus der Tiefe
Dokumentation • 18.04.2020 • 21:40 Uhr

Das Wort Tsunami kommt aus dem Japanischen. Es setzt sich aus "tsu" für Hafen und "nami" für Welle zusammen – "Hafenwelle". Was in dieser Übersetzung eigentlich harmlos klingt, kann verheerende Auswirkungen haben. Nicht grundlos zählen Tsunamis zu den tödlichsten Naturphänomenen der Erde, wie es in der Dokumentation "Tsunami – Gefahr aus der Tiefe" des französischen Regisseurs Pascal Guerin heißt.

Die schlimmsten Katastrophen der jüngeren Geschichte waren das Erdbeben im Indischen Ozean 2004, dem mehr als 230.000 Menschen vor allem in Indonesien und Thailand zu Opfer fielen, sowie das Tōhoku-Erdbeben von 2011 vor Japan. Von der Erschütterung ausgelöst, krachten riesige Flutwellen, die eine Geschwindigkeit von 800 Kilometern pro Stunde erreichen können, auf das Festland. Durch diesen Tsunami wurden nicht nur mehr als 15.000 Menschen getötet. Er löste auch die Naturkatastrophe von Fukushima aus.

Obwohl im Zuge unter anderem dieser Katastrophen Frühwarnsysteme installiert und weiter verbessert wurden, scheint die "Gefahr aus der Tiefe" nicht gebannt. Experten warnen: Dort, wo einmal ein Tsunami auftrat, wird es weitere geben. Zu diesem Ergebnis gelangten sie auch im indonesischen Palu. Erst im September 2018 verwüsteten Wellen von bis zu neun Metern Höhe weite Teile der Küstenstadt. Mehr als 2.000 Menschen wurden getötet. Es hätten viel mehr Opfer sein können, wenn der Tsunami in dichter besiedeltem Gebiet auf Land getroffen wäre. Diese Gefahr besteht weiterhin. Denn immer mehr Menschen leben in Risikozonen, in Küstengebieten, deren Urbanisierung rasant voranschreitet.


Quelle: teleschau – der mediendienst GmbH

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