"ZDFzoom"-Doku

Schwitzen statt Schwimmen: Immer mehr Schwimmbäder müssen schließen

von teleschau

Die hochsommerlichen Temperaturen bedeuten für Freibäder Hochkonjunktur. Dennoch müssen immer mehr Bäder schließen, wie eine aufschlussreiche ZDF-Dokumentation veranschaulicht.

Nach der Hitzewelle ist vor der Hitzewelle: Brachten bereits vor wenigen Wochen Temperaturen weit jenseits der 30-Grad-Marke ganz Deutschland ins Schwitzen, warten nun erneut hochsommerliche Temperaturen und tropische Nächte. Die einzige Abkühlung verschafft dann oft nur noch der Sprung ins kalte Nass im Freibad. Die Plätze auf den Liegewiesen öffentlicher Badestellen werden immer begehrter, dominieren doch in den letzten Jahren die Schlagzeilen, dass immer mehr öffentliche Bäder schließen müssen. Eine neue Folge von ZDFzoom, "Schwimmbäder in Not – Von Badespaß und leeren Kassen" (Mittwoch, 24. Juli, 22.45 Uhr) versucht sich an Ursachenforschung.

Allein in den letzten 20 Jahren hat jedes zehnte Bad seine Pforten geschlossen, dazu ist die Hälfte der noch offenen Schwimmbäder sanierungsbedürftig. Wie so oft fehlt es vor allen Dingen am Geld. Welche tief greifenden Auswirkungen die mangelnde Investitionsbereitschaft hat, wird im Film von Reporter Norman Laryea anschaulich vor Augen geführt. Gemäß Erhebungen der DLRG können fast 60 Prozent der Zehnjährigen nicht mehr sicher schwimmen, weil der Schwimmunterricht in Grundschulen unzureichend oder gar nicht mehr gewährleistet werden kann.

Doch auch als Keimzelle sozialer Interaktion nehmen Schwimmbäder eine bedeutende Rolle ein, wie Soziologin Claudia Neu im Film betont: "Was an diesen öffentlichen Orten wichtig ist, ist, dass auch Menschen zusammenkommen, die nur wenig miteinander zu tun haben." Um diese Treffpunkte zu erhalten, haben sich vielerorts Ehrenamtliche zusammengefunden, die Bäder übernommen haben und als Bürgerbad weiterführen. Auch die Politik ist gefordert: Dr. Hans Reichhart, Bayerns Bauminister, kündigte immerhin an, die Schwimmbäder in Bayern durch ein Förderprogramm zu unterstützen.


Quelle: teleschau – der Mediendienst

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