Kino unter Palmen

76. Internationalen Filmfestspiele von Cannes: Alle Infos zur Verleihung der Goldenen Palme

02.05.2023, 09.52 Uhr
von Gregor-José Moser
Zwischen dem 16. bis zum 27. Mai 2023 finden die Internationalen Filmfestspiele von Cannes statt, eines der bedeutendsten Filmfestivals der Welt. Hier finden Sie alle Infos zur Verleihung der Goldenen Palme.
Zwischen dem 16. bis zum 27. Mai 2023 finden die Internationalen Filmfestspiele von Cannes statt, eines der bedeutendsten Filmfestivals der Welt. Hier finden Sie alle Infos zur Verleihung der Goldenen Palme.  Fotoquelle: picture alliance / Geisler-Fotopress | Dave Bedrosian

An der französischen Côte d’Azur finden vom 16. bis zum 27. Mai 2023 die 76. Internationalen Filmfestspiele von Cannes statt, eines der bedeutendsten Filmfestivals der Welt. 21 Filme gehen ins Rennen um die begehrte Goldene Palme. Außerdem feiern auf dem Festival gleich zwei heißersehnte Filme ihre Premiere. Natürlich sind auch jede Menge Stars mit von der Partie.

Wer tritt in die Fußstapfen von Triangle of Sadness?

Ob "Parasite" 2021, "Der Pianist" 2002 oder die Reichen-Satire "Triangle of Sadness" im vergangenen Jahr – in der Vergangenheit hat die Cannes-Jury vielen besonderen Filmen die Goldene Palme, den Hauptpreis des Festivals, verliehen. Wer 2023 das Rennen machen könnte, steht seit Mitte April fest, kurz darauf wurde die Auswahl noch einmal erweitert. Das Programm besteht aus insgesamt 21 Filmen, die um die verschiedenen Preise konkurrieren.

Schon der Eröffnungsfilm bringt eine erste Besonderheit mit sich. In dem Historiendrama "Jeanne du Barry" der französischen Regisseurin Maïwenn ist erstmals seit dem Prozess mit seiner Ex-Frau Amber Heard Johnny Depp wieder auf der großen Leinwand zu sehen. Er schlüpft in die Rolle des französischen Königs Ludwig XV (1715 bis 1774). Als Eröffnungsfilm läuft "Jeanne du Barry" allerdings außerhalb des Wettbewerbs und kann damit nicht die Goldene Palme gewinnen.

Wer sich dagegen sehr wohl Hoffnungen machen darf, ist der US-amerikanische Filmemacher Wes Anderson (Grand Budapest Hotel, The French Dispatch). Er schickt seine neue Komödie "Asteroid City" ins Rennen, in der erneut eine ganze Armada von Schauspielstars mitwirkt, unter anderem Scarlett JohanssonTom Hanks und Margot Robbie. Nach Carol im Jahr 2015 kehrt außerdem Andersons Landsmann Todd Haynes nach Cannes zurück. In seinem Drama "May December" übernehmen Natalie Portman und Juliane Moore die weiblichen Hauptrollen.

Deutscher Hoffnungsträger und Nostalgie pur für Abenteuer-Fans

Auch Deutschland ist in Cannes vertreten. Dort läuft nämlich "Perfect Days" des deutschen Regisseurs Wim Wenders. Auch er ist kein Unbekannter auf dem Filmfestival – 1984 hatte Wenders die Goldene Palme für das Roadmovie "Paris, Texas" gewonnen. In diesem Jahr sind gleich zwei Filme von ihm zu sehen, neben "Perfect Days" im offiziellen Wettbewerb wird in einer Sondervorstellung sein 3D-Dokumentarfilm Anselm - das Rauschen der Zeit über den Künstler Anselm Kiefer gezeigt.

Neben dem Eröffnungsfilm "Jeanne du Barry" laufen auch weitere spannende Filme außer Konkurrenz. So kehrt der inzwischen 80-jährige Harrison Ford in eine seiner größten Paraderolle zurück, den seilschwingenden Archäologen und Abenteurer Indiana Jones. Der fünfte und voraussichtlich letzte Teil der Reihe trägt den Titel Indiana Jones und das Rad des Schicksals und feiert in Cannes seine Weltpremiere. Gleiches gilt für den Thriller "Killers of the Flower Moon" von Regie-Legende Martin Scorsese, der mit unter anderem Leonardo DiCaprio und Robert De Niro hochkarätig besetzt ist und an dem schon seit 2017 offiziell gearbeitet wird.

Preise und Festivalleitung

Mit der Goldenen Palme ehrt die Jury von Cannes den besten Film des Wettbewerbs. Darüber hinaus werden noch weitere Auszeichnungen verliehen. Für den Gesamtfilm sind das der Große Preis der Jury, der Preis der Jury sowie der Spezialpreis der Jury. Ähnlich wie bei den Oscars gibt es auch Auszeichnungen in den Einzelkategorien Regie, Drehbuch sowie Schauspielerin und Schauspieler.

Verantwortlich für die Ausrichtung ist neben Festivaldirektor Thierry Frémaux auch eine Deutsche: Die frühere Managerin des Hollywood-Konzerns Warner Bros. Iris Knobloch, die Tochter der ehemaligen Präsidentin des Zentralrats der Juden in Deutschland Charlotte Knobloch. Seit Sommer 2022 ist Iris Knobloch Präsidentin der Internationalen Filmfestspiele von Cannes.

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