Einzug ins EU-Parlament

Bei der "heute-show" ist Nico Semsrott erstmal raus

von Eric Leimann

Erstaunlicher Erfolg für "Die PARTEI" bei der Europawahl: Von 0,6 auf 2,4 Prozent der Stimmen schraubte die Satire-Partei Martin Sonneborns ihr Ergebnis hoch. Nun zieht mit "heute show"-Star Nico Semsrott ein zweiter Abgeordneter ins Straßburger Parlament ein.

Mit Slogans wie "Für Europa reicht's" und "Besser als nix" hat das Satire-Projekt "Die PARTEI" am Sonntag zum zweiten Mal in Folge den Einzug ins EU-Parlament geschafft. Und das mit deutlichem Stimmenzuwachs. Erstaunliche 2,4 Prozent der Stimmen holte die Parteien-Idee des ehemaligen Titanic-Chefredakteurs Martin Sonneborn. Vor fünf Jahren waren es gerade mal 0,6 Prozent, was jedoch im Rahmen der Europawahl, bei der es keine Fünf-Prozent-Hürde gibt, für einen Sitz reichte.

Sonneborn schiebt bereits seit 2014 im Straßburger Parlament Dienst. Bald muss er es nicht mehr alleine tun. Der auf Listenplatz zwei ulkende Nico Semsrott, bekannt aus der "heute show" des ZDF, wird Sonneborns politische Arbeit in der kommenden Legislaturperiode unterstützen.

Wie schon bei Sonneborn wird dies auch für den 33-jährigen Semsrott bedeuten: Die satirische Arbeit vor der öffentlich-rechtlichen Kamera des ZDF wird solange ruhen, wie er sein politisches Amt ausübt. Bei der "heute-show" ist Semsrott also erst mal raus. Stoff für satirische Arbeit bietet das neue Politikerdasein dennoch. Bereit kurz vor der ersten Prognose am Sonntagabend postete Semsrott über soziale Medien ein Video, in dem er im Split Screen-Verfahren gleichzeitig seine Niederlage eingestand und sich für das grandiose Wahlergebnis und den Einzug ins Parlament bei den Wählern bedankte.

Zwei von Semsrotts politischen Kernforderungen lauten "Führerscheinentzug für Klimaleugner" sowie "ein Existenzmaximum von einer Million Euro". In den nächsten fünf Jahren wird man sehen, was "Die PARTEI" mit ihrem aufgestockten Mandat erreicht – sowohl satirisch wie auch politisch.


Quelle: teleschau – der Mediendienst

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