Ralf Husmann über Bastian Patewka, Komödien und neue Projekte

Hajo Siewers (Bastian Pastewka) muss in „Alles gelogen“ auf eine Notlüge mit Folgen zurückgreifen. Das Drehbuch zu der Komödie stammt aus der Feder von Ralf Husmann („Merz gegen Merz“).
In der Komödie „Alles gelogen“ verstrickt sich Hajo Siewers (Bastian Pastewka) in einem Lügennetz. Greifen Sie auch gerne mal auf Lügen zurück?
Na klar, vor allem in Interviews. Oder wenn der Auftraggeber fragt, ob das Drehbuch bald fertig ist, oder KollegInnen fragen, wie ich ihren letzten Film fand…
Hajo Siewers erzählt die Lüge, seine Frau sei bei einem Autounfall gestorben. Ist das nicht schon grenzwertig?
Auf jeden Fall. Deswegen ist es ja eine gute Ausgangssituation für den Film. Und gemessen an „Der Irak hat Massenvernichtungswaffen“, „Corona ist eine Erfindung von Bill Gates“ oder „Die Renten sind sicher“ ist Hajos Lüge doch schon wieder nur noch halb so wild.
Woher haben Sie die Idee für den Film?
Von den englischen Kollegen, die die Serie „Ordinary lies“ gemacht haben. Die wollte ich ursprünglich mal für den deutschen Markt adaptieren, im Endeffekt ist dabei dann dieser Film herausgekommen.
Was macht für Sie eine gute Komödie aus?
Idealerweise ist sie lustig. Und noch idealer ist sie auch emotional, und am aller idealsten ist sie auch noch wahr. Selbst wenn’s dabei ums Lügen geht.
Haben Sie beim Schreiben schon immer einen Wunschkandidaten für die Hauptrolle im Kopf – in dem Fall Pastewka?
Ich bemühe mich in jedem Fall, sehr früh eine Besetzung zu haben, sodass ich das Buch noch anpassen kann. So war’s in diesem Fall auch. Es gab schon ein Buch, was sich durch Bastians Interesse an der Rolle aber noch mal ziemlich verändert hat.
Worüber können Sie privat lachen?
Wenn mich ein Gag überrascht. Das klappt oft bei den Großen des Genres, und manchmal auch bei lustigen Tiervideos…
Und worüber so gar nicht?
Wenn ein Gag bewusst ganz besonders hart oder böse sein will, bin ich meist gelangweilt.
„Alles gelogen“ erscheint zunächst in der Mediathek und wird erst im September linear ausgestrahlt. Sind Sie auch eher der „Streaming-Typ“ oder schauen Sie lieber um 20.15 Uhr?
Ich bin noch mit der Fernsehzeitung groß geworden, wo man dann zu einer festen Uhrzeit vor dem Fernseher saß. Aber mittlerweile überwiegt bei mir auch das Streamen.
Haben Sie einen guten Streaming-Tipp auf Lager? Was hat Sie zuletzt so richtig begeistert?
In Sachen lustig: „Hacks“, toll geschrieben und gespielt. „Slow horses“ mochte ich auch sehr und klar – „The Bear“.
„Alles gelogen“ ist in der ZDF-Mediathek verfügbar.