Darum klagt Francis Ford Coppola auf 15 Millionen US-Dollar

Francis Ford Coppola ist einer der bedeutendsten Filmemacher der Gegenwart. Der 85-Jährige hat in den letzten Jahren zwar vor allem kleinere Filme inszeniert, dafür aber zuvor cineastische Meilensteine wie „Der Pate“ oder „Apocalypse Now“ kreiert und mit seinen Werken Millionen von Zuschauern in die Kinos gelockt. Um Millionen geht es auch bei der neuesten Nachricht über den US-Amerikaner. Er hat nämlich „Variety“ – eines der wichtigsten Branchenblätter der Unterhaltungsindustrie – auf 15 Millionen US-Dollar verklagt. Doch worum geht es genau?
Diese Behauptungen sind Gründe für die Klage
Grundlage für die Klage von Francis Ford Coppola ist ein Artikel von Brent Lang und Tatiana Siegel, der in der Zeitschrift „Variety“ erschien. In diesem behaupten die Journalisten, dass sich der Regisseur am Set seines neuesten Films nicht nur unprofessionell, sondern auch unangemessen verhalten habe. Zum Beleg verweisen sie auf anonyme Berichte und inzwischen veröffentlichte Videos. Diese zeigen den 85-Jährigen, wie er sich durch eine tanzende Menschenmenge bewegt und sich dabei immer wieder Frauen nähert, um diesen etwas zuzuflüstern oder sie zu küssen. „Variety“ verweist auch auf die Aussage einer Statistin, die erklärte, Coppola habe sie in einer Szene während der Aufnahme an sich herangezogen, umarmt und anschließend geküsst. Zuvor hatte auch die britische Zeitschrift „Guardian“ in ähnlicher Weise über Vorfälle am Film-Set berichtet.
So reagieren Francis Ford Coppola und sein Umfeld
Francis Ford Coppola hatte bereits die gegen ihn erhobenen Vorwürfe des „Guardian“ in Interviews als „völlig unwahr“ bezeichnet. Der Regisseur vermutet hinter dem Vorgehen Versuche, seinen Film zu ruinieren, weil er sich nicht an die geltenden Regeln des großen Filmgeschäfts halte. Als Reaktion auf die Berichterstattung und die darin erhobenen Behauptungen verklagt er nun „Variety“ auf die Summe von 15 Millionen US-Dollar. Dabei erhebt er auch Klage gegen Brent Lang und Tatiana Siegel. Der Vorwurf lautet auf Verleumdung. Die Klageschrift wirft den Journalisten vor, ihr Artikel beruhe auf neidischen Quellen, die wissentlich und ohne Rücksicht Unwahrheiten verbreitet hätten. Zuvor hatte auch Darren Demetre, Executive Producer von Coppolas Film, erklärt, der Regisseur habe durch sein Verhalten nur die passende Set-Atmosphäre herstellen wollen. Zudem betonte er, dass ihm weder bezüglich Fehlverhalten noch Belästigungen Beschwerden vorliegen würden, und tat den Fall als üble Nachrede ab.
Das hat der Film „Megalopolis“ damit zu tun
Die Ereignisse, die Basis für die Berichterstattung und die Klage sind, ereigneten sich am Set von Francis Ford Coppolas neustem Werk „Megalopolis“. Für diesen stemmte der Regisseur das Budget – immerhin einen dreistelligen Millionenbetrag – selbst. Dazu verkaufte und verpfändete er Teile seines Weingutes. Nach eigenen Angaben zahlt Coppola jeden Monat satte 800.000 US-Dollar an Zinsen. Er ist somit sehr daran interessiert, dass der Film zu einem Erfolg wird. Die Finanzierung in Eigenregie war nötig, weil anscheinend kein Filmstudio bereit war, die mit dem Werk verbundenen Risiken zu übernehmen. Coppola hat für „Megalopolis“ dementsprechend sein Vermögen und seine geliebten Weinberge riskiert und dürfte deshalb ziemlich angespannt sein. Weil kein Filmstudio bei der Produktion involviert war, gab es vermutlich auch weniger Kontrollmechanismen, die verhindern sollen, dass es an Film-Sets zu Übergriffen kommen kann. In Deutschland feierte „Megalopolis“ am 26. September 2024 Premiere.
Du willst keine News mehr verpassen? Auf unserem WhatsApp-Kanal informieren wir dich über die Top-News aus der TV- und Streamingwelt!