Patrick Lindner hält öffentlich-rechtliche Darstellung von LGBTQ-Themen in Medien für Provokation
Patrick Lindner steht offen zu seiner Homosexualität. Trotzdem ist der Schlagersänger davon überzeugt, dass die aktuelle Darstellung von LGBTQ-Themen mehr schadet als nützt.
Patrick Linder zählte zu den ersten Schlagerstars, die sich hierzulande als homosexuell outeten. Seit Jahrzehnten setzt sich der Sänger für queere Themen ein. Nun jedoch befürchtet Lindner, dass es manchen Menschen "zu bunt" werden könnte. Grund für seine Besorgnis sei der gegenwärtige Umgang der Medien mit Themen wie Diversität und Homosexualität.
Vor allem die öffentlich-rechtlichen TV-Sender liefen Lindner zufolge Gefahr, "auf diese Nummer aufzuspringen" und dann Leute zu präsentieren, "bei denen dann die Menschen sagen: 'Was sind das für Figuren, die da gezeigt werden? Was sind das für Menschen, die plötzlich in der Öffentlichkeit stehen und so gehypt werden?'"
Patrick Lindner: "Das schadet uns mehr, als dass es uns hilft"
Zeitweise habe der 63-Jährige den Eindruck, "dass die ganze Geschichte überdreht, übertrieben" werde und "deshalb viele Menschen abschreckt". Das harte Urteil des selbsternannten "Vorreiters" in Sachen Diversity: "Das schadet uns mehr, als dass es uns hilft."
Insgesamt werde Lindner zufolge beim öffentlichen Umgang mit queeren Themen zu oft "provoziert". Nichtsdestotrotz sei es von enormer Wichtigkeit, sich weiterhin für mehr Toleranz einzusetzen. "Ob wir es jemals erreichen werden, dass Homosexualität als Normalität anerkannt wird, das weiß ich nicht", erklärte Lindner, der selbst bereits vor zehn Jahren eine Stiftung zur Unterstützung queerer Jugendlicher gründete. "Das ist natürlich das Ziel."
Quelle: teleschau – der mediendienst GmbH