Einst ein Kindertalent

Thomas Anders: Die unbekannte Seite des Modern-Talking-Stars

28.09.2025, 19.54 Uhr
Thomas Anders prägt seit über vier Jahrzehnten die deutschsprachige Popmusik. Von den Anfängen über Modern Talking bis zu seiner Karriere als Solo-Künstler - ein Blick hinter die Kulissen eines beeindruckenden Lebensweges.
Thomas Anders
Thomas Anders (62) blickt auf eine äußerst erfolgreiche Musikkarriere. Doch die Musik ist nur eines von mehreren Standbeinen des gefragten Stars.  Fotoquelle: picture alliance / Bonn.digital | Marc John

Seit über 40 Jahren gehört Thomas Anders, der mit bürgerlichem Namen Bernd Weidung heißt, zu den prägendsten Gesichtern der deutschsprachigen Popmusik. Ob als Teil von Modern Talking oder als Solokünstler – der Musiker blickt auf einen bewegenden Werdegang zurück. Ein Blick hinter die Kulissen der bekannten Erfolge.

Schon mit zehn Jahren gefragt: Die musikalischen Anfänge von Thomas Anders

Bereits in seiner Kindheit hatte Anders ein großes Interesse an Musik. Aufgewachsen in einem Ortsteil von Münstermaifeld bei Koblenz - genauer gesagt in Mörz - erhielt er Klavier- und Gesangsunterricht. Bereits im Alter von zehn Jahren nahm Anders an einem Nachwuchswettbewerb teil und gewann gegen etwa 100 andere Kinder. Infolgedessen durfte er als Jugendlicher über 300-mal mit Kinder- und Schlagerliedern in einem Tanzpalast auftreten.

Mit seinem Künstlernamen „Thomas Anders“ wurde der Musiker zur Marke. Und zwar so erfolgreich, dass er die akademische Laufbahn noch vor seinem Abschluss verließ: Nach dem Abitur studierte Anders Germanistik, Musikwissenschaft und Publizistik an der Johannes-Gutenberg-Universität in Mainz – fünf Semester lang. Dann kam der Durchbruch mit Modern Talking im Jahr 1984.

125 Millionen Tonträger und mehr als 420 Gold- und Platin-Auszeichnungen

Das Pop-Duo, bestehend aus Thomas Anders und Dieter Bohlen, verkaufte weltweit Abermillionen Tonträger. Anders‘ offizieller Webseite ist zu entnehmen, dass die Gesamtverkäufe von Modern Talking sowie seiner Soloarbeit inzwischen über 125 Millionen Tonträger betragen. Ebenfalls dort gelistet sind mehr als 420 Gold- und Platin-Auszeichnungen sowie eine Fülle nationaler und internationaler Preise - darunter der Bambi, der Echo, die Goldene Kamera und viele mehr.



Doch seine Karriere erstreckt sich über viele Nebenpfade: Schon vor Modern Talking versuchte er sich als Schlager-Interpret und veröffentlichte Singles wie „Judy“ (1980), „Es war die Nacht der ersten Liebe“ (1981) oder „Ich will nicht dein Leben“ (1982). Mehrfach scheiterten diese Versuche kommerziell, was ihn jedoch nicht entmutigte.

Auch in Osteuropa und Russland ist Thomas Anders ein gefeierter Star

Was viele nicht wissen: Thomas Anders hat eine ganz besondere Verbindung zu Osteuropa und Russland: Während seine deutschsprachigen Alben oft nur moderate Resonanz in Deutschland fanden, galt er in Russland als strahlender Star. Sein Album „Strong“ (2010) verkaufte sich in Russland über eine Million Mal und erreichte Platin-Status. Zudem wurde er 2006 von der Taras-Shevchenko National University in Kiew zum Ehrenprofessor ernannt – eine Auszeichnung, die sein Ansehen als prägender Musiker einer ganzen Generation unterstreicht.

Thomas Anders: Auch abseits der Musik aktiv und erfolgreich

Anders nutzt seine öffentlichen Auftritte, um sein Image bewusst zu gestalten, aufzubauen und zu etablieren: Ein Markenzeichen war etwa die große goldene Kette mit dem Namen „NORA“, zu Ehren seiner ersten Ehefrau Nora Balling. Dieses Accessoire wurde immer wieder medial kommentiert – einmal führte ein satirischer Artikel in einem Magazin zu einem Prozess, bei dem Anders Schadensersatz in Höhe von 25.000 DM zugesprochen wurde.

Vielen Fans wird auch noch das Bild mit dem Umhänge-Keyboard im Gedächtnis geblieben sein. Eben jenes präsentierte Anders häufig bei Auftritten und Fotoshootings. Heute hält der erfolgreiche Musiker regelmäßig Vorträge an Wirtschafts- und Marketingakademien, um den Hörern am Beispiel seiner Karriere das Thema Markenbildung zu erklären.

Ein weniger bekanntes Geschäftsfeld schließlich: Seit März 2024 vertreibt Anders in Zusammenarbeit mit der Firma Hartkorn Gewürzmühle eine eigene Bio-Gewürzlinie unter dem Label „Anders Würzen“.

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