ZDF-Krimi

"Die Toten vom Bodensee – Unter Wölfen": Nora Waldstätten verabschiedet sich

07.11.2022, 08.47 Uhr
von Wilfried Geldner

Ein Fallensteller, der es auf Wölfe abgesehen hatte, wird tot in einer von ihm aufgestellten Falle gefunden. Bevor Nora Waldstätten sich zeitweise vom Bodensee-Krimi verabschiedet, muss sie in einem Fall ermitteln, der sich zum Familiendrama wandelt.

ZDF
Die Toten vom Bodensee – Unter Wölfen
Krimi • 07.11.2022 • 20:15 Uhr

Im Bregenzer Wald liegt ein Toter in der eigenen Falle. Er hatte es auf marodierende Wölfe abgesehen. Der Mann wurde erschlagen und danach in der alten, von ihm reaktivierten Wolfsfalle versenkt. In solch gewaltigen Pfahlkonstrukten wurden vor Jahrhunderten die Wölfe gejagt, so heißt es im 15. Fall der Krimi-Reihe "Die Toten vom Bodensee" mit Nora Waldstätten und Matthias Koeberlin als Ermittler-Gespann. Weniger Legenden- und Mystik-behaftet als sonst, geht es in dieser Episode zu. "Unter Wölfen" lebt von viel Naturromantik, von Moos, Mondschein und Wald – und, ja von der Magie einsamer Wölfe, in denen die einen bedrohliche Raubtiere sehen und die anderen Tiere, denen der Mensch ihre natürliche Umwelt nahm. Wurde der Fallensteller etwa von seinen Feinden, den Naturschützern, umgebracht?

Immerhin werden Hochsitze mit Kettensägen demoliert, zudem wurde das Auto des toten Fallenstellers zerkratzt. Macht sich nicht der Forstarbeiter Schlösser (Robert Stadlober) verdächtig, der den Toten aufgefunden hat? Den Tierschützern jedenfalls gilt sein besonderer Hass. Sie "kriechen aus allen Löchern", so behauptet er. Andererseits liebt die Schäferin Ruth Lamprecht (Elfriede Schüsseleder) die Wölfe heiß und innig, obwohl sie ihr doch gerade wieder ein Schaf gerissen haben. Viel weiß sie vom Anrecht der Wölfe zu erzählen. Die Natur hole sich eben zurück, was ihr der Mensch genommen hat.

Den Kommissaren Zeiler und Oberländer kommt das komisch vor. Doch die Recherchen werden ihnen nicht leicht gemacht. Besonders Hannah Zeiler (Waldstätten) stößt in dem Fall, der sich alsbald zum Familiendrama wandelt, auf eine Mauer des Schweigens. Timmy (Jeremy Miliker), der Sohn einer Pensionswirtin, ist verstummt, seitdem seine kleinere Schwester vor fünf Jahren im Wald verschwand.

Nora Waldstätten setzt zwei Folgen lang aus

"Selektiver Mutismus!" diagnostiziert Hannah Zeiler mal wieder messerscharf. Aber die Regie (Christian Theede) gibt ihr und dem Kleinen Zeit. Irgendwann dringt Hannah ins Kinderzimmer des einst verschwundenen Mädchens ein, mit ihrem viel sagenden magischen Weltschmerz-Blick. Alles ist hier so belassen, wie es damals war – vielleicht kehrt ja das verschwundene Mädchen eines Tages zurück. Die Mutter hofft es jedenfalls. Als sich der Streit der Eltern, vor dem die Kinder damals fortgelaufen sind, fortzusetzen droht, ergreift Timmy noch einmal die Flucht.

Kann die Kommissarin Timmys Schweigen brechen? Wem, wenn nicht ihr, die zuvor schon immer – von Wolf zu Wölfin, gewissermaßen – mit dem einsamen Wolf stumme Zwiesprache gehalten hat, könnte das sonst gelingen? – Zumindest zwei Folgen lang wird der Bodensee-Krimi nun auf Nora Waldstätten verzichten, so verrät die Produktion. Sie wird in den nächsten – 2022 bereits abgedrehten – Folgen durch Alina Fritsch ("Freud") ersetzt. Terminzwänge, so heißt es lapidar. Im nächsten, dem 16. Film kehrt die Kommissarin jedenfalls erst mal von einem kurzfristig anberaumten Urlaub in den Bergen nicht zurück. Ihr magisches Gesicht dürfte der beliebten Bodensee-Serie fehlen.

Die Toten vom Bodensee – Unter Wölfen – Mo. 07.11. – ZDF: 20.15 Uhr


Quelle: teleschau – der mediendienst GmbH

Das könnte Sie auch interessieren