"Eichmann und sein geheimer Komplize": ein Massenmörder in der Nachbarschaft
Ein ehemaliger SS-General, der als Komplize von Adolf Eichmann zehntausende Menschenleben auf dem Gewissen hat, kann nach dem Krieg unbehelligt ein normales Leben in der BRD führen.
"Die Mörder sind unter uns" hieß der erste deutsche Spielfilm nach dem Zweiten Weltkrieg. Gedreht 1946 in der sowjetischen Besatzungszone, sollte sein Titel in der Bundesrepublik noch Jahrzehnte später die Realität beschreiben: Trotz Entnazifizierung durch die Alliierten lebten Tausende nationalsozialistische Täter – nicht selten in der Elite der Landes – unbehelligt weiter. Einen der ungeheuerlichsten Fälle dieser Art dokumentiert nun der "Report München extra: Eichmann und sein geheimer Komplize".
In seinem Film mit dem Untertitel "Die Enttarnung eines Massenmörders" blickt Stefan Meining auf einen ehemaligen SS-General, der zehntausende Menschenleben auf dem Gewissen hatte. Er war einer jener Komplizen von Adolf Eichmann, denen nie der Prozess gemacht wurde. Während sich Eichmann, der im Dritten Reich den Holocaust organisierte und Jahre nach seiner Flucht von israelischen Agenten aus Argentinien entführt wurde, 1961 in Jerusalem vor Gericht verantworten musste, kamen viele seiner engsten Mitstreiter davon. Unter anderem über diese Versäumnisse berichten in der Doku auch die letzten lebenden Zeitzeugen des Eichmann-Prozesses.
Während Eichmann in einem von der Weltöffentlichkeit begleiteten Prozess zum Tode verurteilt wurde, lebte sein mysteriöser Helfer nach dem Ende des Naziregimes problemlos in der Bundesrepublik. Als wäre nichts geschehen, blieb er bis zu seinem Tod bei seiner Familie, in seiner Heimatstadt – nicht einmal seinen Namen änderte der Ex-SS-General. Wie konnte er der Justiz entkommen, wer schützte ihn? Enthüllt werden soll im "Report München" jetzt "die ganze, unfassbare Geschichte dieses Schattenmannes".
Report München extra: Eichmann und sein geheimer Komplize – Di. 06.04. – ARD: 21.45 Uhr
Quelle: teleschau – der mediendienst GmbH