Kritik zur Doku

So gut ist die ZDF-Doku über die Alpen

26.07.2023, 08.30 Uhr
von Elisa Eberle

Die Alpen sind eine der beliebtesten Urlaubsregionen in Europa. Welche Vor- und Nachteile mit dem wachsenden Interesse verbunden sind, zeigt eine Gebirgsdoku, die das ZDF nun wiederholt.

ZDF
Gebirgswelten
Dokumentation • 26.07.2023 • 23:20 Uhr

Sie sind eines der beliebtesten Ausflugsziele in Deutschland: Jahr für Jahr strömen rund 100 Millionen Menschen in die Alpen und die darunterliegenden Talregionen. Doch was fasziniert sie so sehr an der massiven Gebirgskette? Und welche positiven wie auch negativen Folgen sind mit dem wachsenden Trend als Urlaubsregion verbunden? "Gebirgswelten: Höhenrausch und Leidenschaft in den Alpen" von Stefan Leifert und Nicolai Piechota geht diesen Fragen auf den Grund. Das ZDF zeigt die Doku ein Jahr nach ihrer Erstausstrahlung erneut.

Vor allem für Leifert, der seit 2021 Leiter des ZDF-Landesstudios Bayern ist, scheint die Arbeit an dem Film eine Herzensangelegenheit zu sein: "Die Alpen waren schon immer Teil meines Lebens", sagt er, "zu jeder Jahreszeit, ob mit Skiern oder Wanderschuhen. Die Schönheit der Berge ist geblieben, ihre Nutzung hat sich verändert. Zum Glück wächst aber mit den wachsenden Besucherzahlen und Aktivitäten auch das Bewusstsein von den Grenzen der Belastung."

In ihrem 45-minütigen Film treffen Leifert und Piechota Menschen, deren Leben ähnlich eng mit den Bergen verbunden ist. Einer davon ist der Bergsteiger Andy Holzer: Als sogenannter "Blind Climber", ein blinder Kletterer, hat der heute 56-jährige Osttiroler sechs der höchsten Gipfel der Welt erklommen. Wie er sich bei seinen Klettertouren ohne Augenlicht orientiert, erklärt er in der Dokumentation.

Ein Dreh mit besonderen Herausfordungen

Ebenfalls waghalsig, wenn auch auf eine andere Art, sind die Zukunftspläne von Christoph und Ulli Erd: Seit Sommer 2021 servieren sie im Prinz-Luitpold-Haus nahe Bad Hindelang im Allgäu vor allem vegetarische Gerichte mit regionalen Zutaten in Bio-Qualität. Zum Zeitpunkt der Dreharbeiten steht die Renovierung der 140 Jahre alten Schutzhütte an. Fast 1,8 Millionen Euro sollen investiert werden. Zuletzt begleitet die Dokumentation Manuela Richter mit ihren Kindern bei einer Auszeit in den Bergen. Dabei zeigt der Film, mit welchen Methoden – von Buchungssystemen bis zu Lenkungsportalen – auf die immer größer werdenden Touristenströme reagiert wird.

Die Dreharbeiten in mehr als 1.000 Metern Höhe waren für das Team nicht immer leicht, wie Leifert erzählt: "Mit Kamera, Stativ und Ton-Equipment im hochalpinen Gelände zu kraxeln, Interviews bei 30 Kilometern pro Stunde auf dem E-Mountainbike zu führen oder bei strömendem Regen mit Teleobjektiv Bartgeier in der Felsnische zu filmen – das sind Herausforderungen der nicht alltäglichen Art." Die Anstrengungen hätten sich aber gelohnt: "Was gibt es Schöneres, als die Stille eines Sonnenaufgangs morgens um 5.00 Uhr, wenn noch nichts anderes als Wasserfälle und singende Vögel zu hören sind?"

"Gebirgswelten: Höhenrausch und Leidenschaft in den Alpen" ist der Auftakt einer dreiteiligen Dokumentationsreihe. Ob auch die beiden anderen Filme "Gebirgswelten: Geheimnisvolle Anden" von Christoph Röckerath und "Gebirgswelten: Die Rocky Mountains – Wo der Westen noch wild ist" von Claudia Bates demnächst wiederholt werden, ist noch nicht bekannt.

Gebirgswelten – Mi. 26.07. – ZDF: 23.15 Uhr


Quelle: teleschau – der mediendienst GmbH

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