Naiv oder mutig?

Trotz Warnung: "Goodbye Deutschland"-Auswanderin setzt auf nigerianische Internet-Liebe

17.04.2023, 15.16 Uhr
von Carmen Schnitzer

Die stets bunt gekleidete Ingolstädterin Susann Griessbach will in der VOX-Dokusoap "Goodbye Deutschland" einen Schritt wagen, vor dem sie viele gewarnt haben. Trotzdem lässt sich die 58-Jährige nicht aufhalten, die ihre Zukunft mit ihrer 20 Jahre jüngeren, nigerianischen Internet-Liebe Ugo plant. 

Ältere Europäerin liebt deutlich jüngeren Afrikaner – solche Paare bekommen in der VOX-Dokusoap "Goodbye Deutschland" von Fan-Seite schnell die ganze Ladung Vorurteile ab.

Auch bei Susann Griessbach (58) stellten sich viele die Frage: Lebte die Parfümerieverkäuferin, deren ganze Wohnung mit Froschkönig-Motiven geschmückt war, in ihrer ganz eigenen Märchenwelt? Speziell diese Geschichte wecke in ihr immer "immer so 'ne Sehnsucht", gestand sie, "weil da ist irgendwo dieser Gedanke: Du küsst 'n Frosch und hast auf einmal 'n Prinzen ..."

Keine Angst vor einem Heiratsschwindler?

Ob der Nigerianer Ugo Ogba (38) ein solcher Prinz war? Susanns Freundinnen waren noch skeptisch angesichts ihrer überstürzten Hochzeit mit ihrer Internet-Liebe, die ein halbes Jahr vor den Dreharbeiten stattgefunden hatte. "Bist du hundertprozentig sicher?", wollte die eine wissen, und ob sie keine Angst habe. "Vor was?", fragte die verliebte Ingolstädterin, woraufhin Freundin Nummer 2 wagte auszusprechen, was sicher auch viele vor dem Fernseher dachten: "Na ja, Heiratsschwindler."

Man habe schließlich schon die schlimmsten Geschichten gehört. Und gesehen – auch in der Auswanderer-Doku. Manche Lovestorys liefen jedoch auch gut, man denke nur an die regelmäßige "Goodbye Deutschland"-Protagonistin Angela Wolf (46), die mittlerweile seit sechs Jahren glücklich mit ihrem Paulo (31) auf Sansibar lebt ...

Susann Griessbach will einfach die Zeit genießen

Susanns Argumentation war klar: Sollte ihr Ugo sie eines Tages tatsächlich wieder verlassen, dann habe sie immerhin davor noch mal "eine wunderwunderschöne Zeit" gehabt. Vor allem aber war sie zuversichtlich: Sie habe sich "noch nie in einem Land so zu Hause gefühlt wie in Nigeria" und konnte sich vorstellen, dort zu leben, wenn es Ugo in Deutschland nicht gefallen sollte.

Um das auszuprobieren, brauchte ihr Ehemann aber ohnehin erst einmal ein Visum. Um die Dinge in die Wege zu leiten – und um ihren Liebsten nach drei Monaten endlich wiederzusehen – flog die Parfümerieverkäuferin nach Lagos, wo sich beide überglücklich in die Arme fielen. Auch Ugos Großfamilie, von der ein Teil mit ihm in seinem Haus in Agbara lebte, begrüßte Susann später herzlich. "Der Tag bestand aus hunderttausend Prozent Freude", fasste die Deutsche ihre Gefühle zusammen.

Beide sehen prägende Gemeinsamkeiten 

Auch Ugo war voll des Lobes: "Susi ist die beste Frau auf der ganzen Welt", schwärmte der ehemalige Profi-Fußballer. Er habe "noch nie einen so liebenswerten Menschen getroffen". Sie sei "so frei, sie selbst zu sein". Zudem verbinde beide, dass sie in der Vergangenheit mit psychischen Problemen zu kämpfen hatten. Susann hatten ihre beiden gescheiterten Ehen aus der Bahn geworfen, Ugo wiederum, für den sich einst sogar europäische Spitzenclubs interessiert haben sollen, hatte seine Kickerkarriere verletzungsbedingt mit 23 beenden müssen und war darüber in Depressionen gestürzt: "Ich habe mich gefragt, wofür ich noch lebe."

Für Susann war die Sache klar: Beide waren seelenverwandt. Ugo ergänzte: "Wir versuchen unser Bestes, zusammenzuhalten und aufeinander aufzupassen."Doch wo sollte das zukünftig hauptsächlich passieren? Von Deutschland aus hatte Susann sich vergeblich um ein Visum für Ugo bemüht, nun sollte der nigerianische Agent in Lagos helfen, der seinerzeit auch die Organisation der Hochzeit bewältigt hatte. Aufgrund mangelnder Englischkenntnisse war Susann nicht ganz klar, was beim Treffen mit diesem besprochen wurde, sie hörte jedoch heraus, dass es möglich war, Ugo bald ihre Heimat zeigen zu können. Wann es tatsächlich so weit sein würde, war zum Ende der Folge noch offen, aber Susann war so oder so sicher: "Uns kann nichts mehr trennen." VOX bleibt dran.


Quelle: teleschau – der mediendienst GmbH

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