"Hart aber fair": Kritik an Themenauswahl und Sitzordnung
Viele Corona-Schutzmaßnahmen sind aufgehoben und bei "Hart aber fair" sitzen die Gäste wieder dich aneinander. Für viele Zuschauer war dieses Bild am Montag gewöhnungsbedürftig. Doch die Twitter-Gemeinde regte sich nicht nur über den fehlenden Abstand zwischen den Gästen der ARD-Talkshow auf.
Fast scheint es, als habe die "Hart aber fair"-Redaktion eine Zeitmaschine entdeckt: Denn während die Welt wahlweise über die jüngsten Gräueltaten des russischen Präsidenten Wladimir Putin oder über die neusten Entwicklungen in der Corona-Politik spricht, diskutierte Frank Plasberg am Montag über ein allzu altbekanntes Problem: "Die neue Arbeiter-Losigkeit – warum gehen Deutschland die Fachkräfte aus?" (Lesen Sie hier eine Zusammenfassung der Diskussion.)
Auf Twitter reagierte manch ein Nutzer oder eine Nutzerin irritiert: "#HartAberFair Thema Facharbeitermangel... ah ja, sonst gibt es ja keine anderen Themen momentan... Ukraine... war da was?", twitterte eine Nutzerin. Eine andere antwortete: "Weil man ja auch in unseren Medien nur ein Thema/Problem besprechen darf, stimmts? Die Wochen davor hatte jede #hartaberfair Sendung irgendwie mit dem Krieg zu tun."
Doch es war nicht nur die Themenauswahl, über die die Internet-Gemeinde diskutierte. Deutliche Reaktionen gab es auch mit Blick auf die Tatsache, dass pünktlich zum Wegfall der meisten Corona-Maßnahmen das alte Gemeinschaftspult die Einzelsitzplätze ersetzt hatte: "Extrem ungewohnt, dass bei #hartaberfair alle so dicht nebeneinander sitzen", empfand eine Nutzerin.
"Es gruselt mich"
Eine andere fragte: "War das wirklich nötig, die Gäste wieder ohne Abstand nebeneinander zu setzen? Warum kann der Corona-Abstand nicht einfach das neue Normal sein? Das würde doch nicht weh tun mann."
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Am meisten störten sich die Zuschauerinnen und Zuschauer jedoch an dem fehlenden Abstand zwischen dem ehemaligen FDP-Wirtschaftsminister und aktuellen Präsidenten des bpa-Arbeitgeberverbandes Rainer Brüderle und der Linken-Parteivorsitzenden Janine Wissler: "Es gruselt mich beinahe wie nah Herr Brüderle Frau Wissler auf die Pelle rückt", twitterte eine Nutzerin.
Ein anderer kritisierte: "Der fehlende Abstand setzt die Teilnehmer*innen einem unnötigen Risiko aus. Das kann man Gästen nicht zumuten". Wiederum ein weiterer Twitter-User fand: "Verstörendes Bild und das absolut falsche Signal in dieser angespannten Phase der Pandemie!". "Die ARD beteiligt sich an der Durchseuchung", übte eine Userin gar scharfe Kritik am Ersten.
Quelle: teleschau – der mediendienst GmbH