Manipulierte Videos

"Leschs Kosmos": So funktionieren Deepfakes im Internet

von Maximilian Haase

Sie wirken täuschend echt, sind aber manipuliert: Mithilfe von Deepfakes werden zum Beispiel Stars falsche Worte in den Mund gelegt. Harald Lesch widmet sich in seinem "Kosmos" dem Internet-Phänomen.

Wenn Silvester Stallone plötzlich als "Terminator" zu sehen ist, Donald Trump von Barack Obama als "Vollidiot" beschimpft wird oder Ex-US-Präsident Nixon das Scheitern der Apollo-Mondmission verkündet, dann scheint etwas nicht zu stimmen. Doch nicht immer ist das auf Anhieb klar – und das macht die Sache brandgefährlich: "Deepfakes" heißen die Video-Manipulationen, die vor allem bekannte Menschen in Situationen zeigen, in denen sie nie waren, oder sie Dinge sagen lassen, die sie nie gesagt haben. Mittlerweile können die Fälschungen dank künstlicher Intelligenz enorm realistisch – und vergleichsweise einfach – hergestellt werden. "Leschs Kosmos" widmet sich in der Ausgabe am Dienstag, 13. April, 22.45 Uhr, dem Phänomen und der Gefahr, die davon ausgeht.

Noch vor wenigen Jahren sah man computeranimierte Personen fast ausschließlich in kostspieligen Kinofilmen, die Konstruktion realistischer Gesichter verlangte teure Technik. Dem ist nicht mehr so, wie Harald Lesch in seiner Sendung aufklärt: Inzwischen ist künstliche Intelligenz dazu in der Lage, die Mimik und Gestik eines Menschen zu "lernen" und auf beliebige Personen übertragen. Derlei Deepfake-Programme können meist kostenlos im Netz heruntergeladen und beliebig eingesetzt werden. Kann wirklich jeder Deepfakes herstellen? Was bedeutet das für unsere Gesellschaft?

Denn die Gefahr liegt auf der Hand: Wenn etwa Politikern oder anderen einflussreichen Personen falsche Aussagen per Video in den Mund gelegt werden, öffnet das einer neuen Dimension von "Fake-News" das Tor – das reicht bis hin zur Rufmordkampagne oder Wahlbeeinflussung. Was bisher nur in beeindruckenden YouTube-Videos vor allem von Künstlern demonstriert wurde, kann reale manipulative Auswirkungen haben. Schon jetzt müssen Hollywood-Darstellerinnen einen Umgang damit finden, dass ihre Gesichter plötzlich in Erotikfilmen zu sehen sind. Ganze 95 Prozent aller Deepfakes entfallen bislang darauf. Umso mehr stellt sich Harald Lesch und den Zuschauern die Frage: Woran können die manipulierten Videos erkannt werden?


Quelle: teleschau – der mediendienst GmbH

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