Selbstverliebt, machthungrig, kaltherzig: 3sat-Doku über unsere dunklen Seiten
Womöglich schlummert es ja wirklich in allen von uns: das Böse! Doch müssen dunkle Charakterzüge wie Narzissmus, Machiavellismus oder Psychopathie immer auch zum Ausbruch kommen?
Für womöglich Betroffene ein wenig beruhigend ist, dass sich die Wissenschaft auch diesen Abgründen des menschlichen Seins annimmt. Im Film von Julia Zipfel, der nun bei 3sat in Erstausstrahlung zu sehen ist, klärt beispielsweise der Psychologe Marcus Heidbrink darüber auf, dass Narzissmus in Führungsetagen weiter verbreitet sei als in der Gesamtbevölkerung. Auswirkungen, und zwar ziemlich fatale, hat das allemal weiß Axel Nauert. Der Leadership-Coach erklärt: "Dark Leader können ihre Mitarbeiter derart terrorisieren, dass sie psychosomatische Krankheiten entwickeln, Depressionen bekommen und sogar an Suizid denken."
Andererseits: Unter einem narzisstischen und herrschsüchtigen Boss muss keiner freiwillig jahrelang "dienen". Damit ein Absprung wirklich gelingt, raten Experten: "Zu erkennen, ob es im eigenen Umfeld Personen mit solch negativen Charaktereigenschaften gibt, ist notwendig dafür, sich ihrem Bann zu entziehen." Das allerdings erfordere ein gesundes Maß an Selbstverliebtheit.
Im Anschluss an die Wissenschaftsdokumentation am Donnerstagabend bei 3sat diskutiert Gert Scobel ein verwandtes Thema. Diesmal widmet er sich ab 21 Uhr den Auswüchsen von "Macht und Manipulation". Er hinterfragt mit einer Expertenrunde unter anderem: Ist Machtmissbrauch eine Frage des politischen Systems oder des Charakters? Was ist Macht, und was macht sie mit einem?
WissenHoch2: Selbstverliebt, machthungrig, kaltherzig – Unsere dunklen Seiten – Do. 30.09. – 3sat: 20.15 Uhr
Quelle: teleschau – der mediendienst GmbH