Serie im ZDF

"Mein Freund, das Ekel": Neues aus der Wohngemeinschaft wider Willen

von Jasmin Herzog

Nach dem Erfolg des Films feiert "Mein Freund, das Ekel" nun ein Comeback als Serie. Erneut spielen sich Dieter Hallervorden und Alwara Höfels dabei gekonnt die Bälle zu.

ZDF
Mein Freund, das Ekel
Serie • 30.09.2021 • 20:15 Uhr

Dass ein Film im deutschen Fernsehen als Serie fortgesetzt wird, geschieht überaus selten. Wahrscheinlich braucht es dafür einen Dieter Hallervorden: Dessen Komödie "Mein Freund, das Ekel" lockte 2019 im ZDF 8,09 Millionen Zuschauer vor die Fernsehgeräte und wurde einer der Quotenhits des Jahres. Das Zweite gibt dem Publikum nun mehr von dem, was es verlangt: Das Erfolgsformat wird seriell in vorerst sechs Episoden fortgesetzt, ausgestrahlt an drei Donnerstagen, ab 20.15 Uhr, in Doppelfolgen. Das Rezept funktioniert dabei weiterhin: Klassischer Hallervorden-Charme paart sich mit WG-Komik und leichter Sozialkritik.

Auch in der Fortsetzung leben der mürrische Hintz (Hallervorden), ein pensionierter Lateinlehrer, und die dreifache Mutter Trixie (Alwara Höfels) gezwungenermaßen zusammen. Nach anfänglichem Ärger scheinen sich die Mitbewohner wider Willen in Hintz' großzügiger Altbauwohnung allmählich zu Hause zu fühlen und auch der Rollstuhlfahrer scheint zunehmend milder zu werden. Als dann jedoch überraschend Hintz' Schwester Elfie (Ursela Monn) samt ihrem neuen Freund Waldemar (Horst Günter Marx) vor der Tür steht, ist die Harmonie schnell vorbei: Elfie und Waldemar ziehen in die Wohnung ein, während Trixie und ihre Kinder erneut auf der Straße stehen.

Ihre einzige Hoffnung bleibt die Plattenbauwohnung einer verreisten Freundin. Hintz wiederum leidet unter Elfies Freund, der sich als ein friedensbewegter Esoteriker herausstellt. Doch damit nicht genug: In seiner Wut begeht Hintz einen schweren Fehler, der am Ende seine ganze Existenz bedroht. Schon bald sieht er sich gezwungen, bei Trixie um Asyl zu bitten. Das Chaos scheint mal wieder vorprogrammiert. Zusammenleben unter schwersten Bedingungen heißt die Devise – wobei jeder seinen Stolz bewahren will.

In der schönen Tradition der "odd couple"-Komödien schafft "Mein Freund, das Ekel" beste Dramedy-Unterhaltung, die auch vor ernsthafter Kritik an Wohnverhältnissen und sozialen Verwerfungen keinen Halt macht. "Die Serie balanciert auf dem schmalen Grat zwischen Schmunzeln und zutiefst berührt sein. Komödie entsteht aus Drama. Höhen und Tiefen stehen da schnell nebeneinander", beschreibt Dieter Hallervorden am besten, wie die Serie funktioniert.

Das Wiedersehen mit allen am Film Beteiligten sei "wirklich sehr harmonisch" gewesen, erinnert sich der 86-Jährige: "Ich mag als Privatmensch alle Mitwirkenden, ohne mich auch nur im Geringsten verstellen zu müssen." Mit seiner "Superkollegin Alwara Höfels" verbinde ihn eine große Sympathie, "auch weil wir beide komödiantisch total auf der gleichen Wellenlänge schwimmen". Dass dies stimmt, merkt man der Serie unter Regie von Wolfgang Groos und nach dem Skript von Daniel Scotti-Rosin in beinahe jedem Dialog an.

Mein Freund, das Ekel – Do. 30.09. – ZDF: 20.15 Uhr


Quelle: teleschau – der mediendienst GmbH

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