RTL-Experte Steffen Freund nach sexistischem Spruch in der Kritik
Durch einen 4:0-Sieg gegen Nordmazedonien hat die deutsche Fußball-Nationalmannschaft vorzeitig das WM-Ticket gelöst. Diskutiert wurde aber vor allem ein Spruch von RTL-Experte Steffen Freund.
Der neue Trainer Hansi Flick macht der deutschen Nationalmannschaft Beine: Seit der neue Coach und Nachfolger von Jogi Löw im September sein Debüt als DFB-Coach gab, feierte das Team um Kapitän Manuel Neuer fünf Siege in fünf Spielen. Am Montagabend folgte der vorläufige Höhepunkt: Dank eines ungefährdeten 4:0-Sieges gegen Nordmazedonien sicherte sich die deutsche Mannschaft ein Ticket für das WM-Turnier im kommenden Jahr in Katar. Nach dem Spiel war es in den sozialen Medien aber nicht unbedingt der Sieg, über den Fans debattierten, sondern eine umstrittene Aussage des RTL-Fußballexperten Steffen Freund.
Der Europameister von 1996 kommentierte eine Verletzungsunterbrechung eines nordmazedonischen Spielers mit dem Spruch: "Das tut schon beim Hingucken weg!" Außerdem fügte Freund abschätzig hinzu: "Die Frauen zu Hause bitte wegschauen bei dieser Zeitlupe." Dieser sexistische Zusatz sorgte in den sozialen Medien für Entsetzen. Via Twitter schrieb ein Nutzer sarkastisch: "Auch Frauen können harte Zweikämpfe angucken, ohne anfangen zu weinen. Steffen Freund ist schockiert." Eine andere Nutzerin warf die Frage auf: "Aus welchem Vokuhila-Jahrhundert kommt Steffen Freund? Gruß an alle Krankenschwestern und Ärztinnen."
Freund rechtfertigt sich: "Habe ich nur an meine Frau und meine Familie gedacht"
Gegenüber "Bild" hat sich Freund nun verteidigt. "Ich habe in meiner Karriere schon so viele schwere Verletzungen gehabt. Und meine Frau war oft im Stadion. Sie konnte da nicht mehr hingucken", erläuterte Steffen Freund. "Als ich jetzt die Verletzung gesehen habe, habe ich nur an sie und meine Familie gedacht. Nichts anderes hatte ich im Sinn."
Allerdings ist es nicht die erste verbale Entgleisung des Ex-Kickers im Live-TV. Im November 2020 behauptete Freund im Fußball-Talk "Doppelpass", die disziplinarischen Probleme der damaligen Schalke-04-Spieler Amine Harit und Nabil Bentaleb rührten von ihrer marokkanisch-französischen beziehungsweise algerisch-französischen Herkunft.
Anschließend entschuldigte sich Freund via Twitter für seine Äußerung: "Niemand ärgert sich darüber mehr als ich, dass ich mich in der live Sendung #dopa leider so missverständlich ausgedrückt habe. Dafür möchte ich mich aufrichtig entschuldigen." Er verabscheue "jede Form von Rassismus".
Quelle: teleschau – der mediendienst GmbH