Weihnachtsfilm im Ersten

"Wenn das fünfte Lichtlein brennt": Das Fest im Flughafen

29.12.2023, 14.03 Uhr
von Wilfried Geldner

Ein umwerfendes Ensemble, mit vielen Stars, gibt es im Weihnachtsfilm "Wenn das fünfte Lichtlein brennt" zu sehen. Ausgerechnet an Heiligabend sind sie alle in der Flughafenhalle eingeschlossen. So hatten sich die Beteiligten Weihnachten nicht vorgestellt. 

ARD
"Wenn das fünfte Lichtlein brennt"
Komödie • 24.12.2023 • 20:15 Uhr

Eingeschneit am Flughafen

Anders als der Titel vermuten lässt, lotet dieser Weihnachtsfilm von Arndt Stüwe (Drehbuch) und Stefan Bühling (Regie, Erstsendung 03.12.2021) die Abgründe des Familien- und Kaufrauschfestes beherzt aus. "Weihnachten kommt eher als du denkst", steht auf den Werbepostern in der Flughafenhalle, und (fast) alle werden sie irgendwann ertappt, die Fluggäste und die Angestellten, die gleich zweifach gefangen sind in ihren Beziehungslügen und im Schneegestöber draußen vor der Tür, das den Abflug verhindert und die Flughafenzufahrt unmöglich macht.

Für das notwendige Personal und die üblichen Zutaten eines Weihnachtsfilms ist ausreichend gesorgt. Ein Christkind und ein Weihnachtsmann (Xenia Tiling und Henning Baum) schuften mit viel Engagement in ihrem Flughafenrevier, der obligatorische Weihnachtsmuffel ist hier ein miesepetriger Flughafenchef (Jan Henrik Stahlberg), der seine Angestellten immerzu rüffelt. Auch fehlt ein Obdachloser nicht, zuletzt darf er ein fast erfrorenes Mädchen retten.

Das Leben dreht sich weiter

Das alles klingt nach einer Weihnachtsschmonzette, bei der grellstes Hollywood-Kino Pate stand. Den Machern gelang es aber, allem Triefigen zu entkommen – nicht zuletzt dank eines umwerfenden Ensembles, vom verstohlenen Dreiecksverhältnis Lisa Bitter, Meike Droste und Max von Pufendorf bis hin zum streitsüchtigen Ehepaar (Elena Uhlig und Michael Lott) und zu den wunderbaren Alten (Ernst Stötzner und Ruth Reinecke), deren Liebe nur der Tod ein Ende setzen kann. Das sind viele kleine Bravourstücke, short cuts – wisch und weg. Starsprecher Christian Brückner gibt dem Ganzen das Geleit aus dem Off und blickt dabei ein wenig wie der liebe Gott himself auf die Erdenmenschlein herunter.

Eingefleischte Weihnachtsmuffel seien dennoch gewarnt. Der immer wieder eingestreute Weihnachts-Schlagerscore ist dann doch recht klebrig und süß, wenn auch sicherlich ironisch gemeint. Am Ende werden die vielen Schicksale in einem rührenden Happyend verschmolzen. Mit dem Leben ist es genau wie mit dem Gepäckband, das sich hier zuletzt einfach weiterdreht. Life goes on, schon der Kinder wegen, die hier – lost in Translation – auf der Flucht vor ihren immerzu streitenden Eltern im einsamen Kellerflur die schönsten Dialoge pflegen.

 


Quelle: teleschau – der mediendienst GmbH

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