"Zwangsarbeit – SOS aus China": Hilferuf auf einem Zettel
Anstatt eines Beipackzettels findet eine Filmemacherin den Brief eines chinesischen Zwangsarbeiters für westliche Firmen. Daraufhin beginnt sie zu recherchieren und begibt sich auf die Spuren des modernen Sklaventums.
Als die Filmemacherin Laetitia Moreau statt eines Beipackzettels in einem Schwangerschaftstest aus einer Pariser Apotheke den Brief eines chinesischen Häftlings entdeckt, wird sie stutzig: In der modernen Flaschenpost, einer Art "SOS aus China" (ARTE-Erstsendung), wird der Alltag eines Zwangsarbeiters in einem chinesischen Gefängnis beschrieben. Der Verfasser arbeitet offensichtlich als Zwangsarbeiter für westliche Firmen – als einer von 27 Millionen weltweit.
Das Sklavensystem
Als sich daraufhin die chinesisch-uigurische Investigativjournalistin Amelia Pang persönlich auf die Suche nach dem Verfasser des Notrufs begibt, entdeckt sie, dass sein Schicksal kein Einzelfall ist. Sie trifft auf ein Sklavensystem, in dem Häftlinge um den Preis des billigen Konsums maximal ausgebeutet werden.
"Liebe Freunde, wisst ihr, dass chinesische Gefangene in Tianjin jeden Tag 12 bis 15 Stunden arbeiten müssen und nicht einmal ein Essen dafür bekommen, damit ihr ein angenehmes Leben habt?", steht in dem Brief, "bitte, helft mir!" In China selbst berichten kürzlich freigekommene Häftlinge von der Sklaverei, die sie erlebten, und von den Mechanismen eines Systems, das seinen Teil zur Führung Chinas in der Weltwirtschaft beitragen soll.
Zwangsarbeit – SOS aus China – Di. 14.11. – ARTE: 20.15 Uhr
Quelle: teleschau – der mediendienst GmbH