Internationale Aufmerksamkeit wurde ihr dann erst wieder 1997 mit Pedro Almodóvars Krimimelodram "Live Flesh - Mit Haut und Haar" zuteil, in dem sie neben Javier Bardem als drogenabhängige Diplomatentochter Elena auftrat. Durch eine Zufallsbegegnung lernt Victor alias Liberto Rabaldie die schöne Elena kennen, der er hemmungslos verfällt. Von Eifersucht getrieben will Victor sich an Elena für all seine Enttäuschungen rächen und das Beziehungsdrama nimmt seinen Lauf.
Vier Jahre später war Neri an der Seite von Anthony Hopkins und Julianne Moore in Ridley Scotts Thriller "Hannibal" zu sehen, in der sie in der Rolle der Allegra Pazzi auftrat und erstmals in einem amerikanischen Film Aufsehen erregte. Der Sprung nach Hollywood gelang Neri durch ihre Darbietung der Polizistengattin in Hannibal jedoch nicht. In Andrew Davis Actionstreifen "Collateral Damage" (2001) spielte sie zwar an der Seite von Ex-Gouverneur Arnold Schwarzenegger, doch der Film ist so banal, dass sich Neri auch mit diesem nicht als Charakterdarstellerin in den USA etablieren konnte.
In ihrer italienischen Heimat hingegen erzielte Francesca Neri auch mit ihrer Darbietung als Cecilia in Massimo Troisis Komödie "Pensavo fosse amore invece era un calesse" (1992) einen großen Bekanntheitsgrad und wurde mit dem Silbernen Band der Italian National Syndicate of Film Journalists als Beste Schauspielerin ausgezeichnet. In den darauf folgenden Jahren wurde Neri noch zwei Mal mit dem beliebten Preis ausgezeichnet: 1998 in der Kategorie Beste Schauspielerin für "Live Flesh" und 2009 als Beste Nebendarstellerin in dem Kriegsdrama "Il papà di Giovanni", in dem sie an der Seite von Italiens gefeierten Charakterdarsteller Silvio Orlando zu sehen ist. Das Drama spielt um den Zweiten Weltkrieges und thematisiert eine hingebungsvolle Vater-Tochter-Beziehung: Vor dem Hintergrund der Jahre 1938-53 erzählt der Regisseur Pupi Avati die Geschichte einer psychisch kranken Frau, die aus Eifersucht einen Mord begangen hat und nun aufopferungsvoll von ihrem Vater gepflegt wird. Zudem wurde Neri insgesamt fünf Mal für den David di Donatello Award nominiert, der das italienische Äquivalent des Oscars ist: Das erste Mal 1991 für ihre Darbietung der Cecilia in der Komödie "Pensavo fosse amore invece era un calesse" und zuletzt 2007 als Beste Nebendarstellerin in "La cena per farli conoscere".
Weitere Filme und Serien mit Francesca Neri: "Fuori scena" (1986), "Der große Blek" (1987), "Una donna spezzata" (1988), "Bankomatt", "Gino & Elvira - Alte Liebe rostet nicht" (beide 1989), "Briganti", "Captain America - Der Film" (1990), "La stella del parco" (Serie 1991), "Sabato italiano", "La última frontera", "Al lupo, al lupo" (alle 1992), "Sud" (1993), "Ivo il tardivo" (1995), "Il cielo è sempre più blu", "Meine Generation" (beide 1996), "Le mani forti" (1997), "Matrimoni" (1998), "Il dolce rumore della vita" (1999), "Io amo Andrea" (2000), "Ginostra" (2001), "La felicitá non costa niente", "Per sempre" (beide 2003), "Il siero della vanità" (2004), "La signora delle camelie" (2005), "Una sconfinata giovinezza" (2010).
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