Der gemütliche Dicke mit dem verschmitzten Blick, der ihm selbst in seinen Schurkenrollen einen Rest Sympathie sichert, wurde erst spät fürs Kino entdeckt, da hatte er schon eine gewaltige Theater-Karriere hinter sich. Als Junge sang Ned Beatty im Chor, und während er im Supermarkt als Metzger arbeitete, studierte er in Abendkursen dramatische Kunst. Mit 17 Jahren war er schon am Barker Theater in Virginia engagiert, wo er 70 Rollen spielte, bevor er sieben Jahre später am Broadway in New York auftrat. Seit John Boorman, der ihn dort in dem Hit "Die große, weiße Hoffnung" sah und ihn 1971 in "Beim Sterben ist jeder der Erste" besetzte, sah man ihn unentwegt im Kino.
Neben zahlreichen zweit- und drittrangigen Filmen bot man ihm immer wieder Exzellentes an, so John Huston für "Das war Roy Bean" (1972) und "Die Weisheit des Blutes" (1979), Lamont Johnson für "Der letzte Held Amerikas" (1973), Joseph Sargent für "Der Tiger hetzt die Meute" (1972) und "Der letzte Ritt" (1995), Robert Altman für "Nashville", Alan Pakula für den Watergate-Film "Die Unbestechlichen" (1975), Sidney Lumet für "Network" (1976) Arthur Hiller für "Trans-Amerika-Express" (1976) und Steven Spielberg für "1941 - Wo, bitte, geht's nach Hollywood?". Ned Beatty war auch Gene Hackmans Kumpel Otis in den "Superman"-Filmen von Superman und Superman II - Allein gegen alle dabei. 1987 spielte er unter Jim McBrides Regie in "The Big Easy - Der große Leichtsinn".
Weitere Filme: "Kojak: Mordfall Marcus Nelson", "Webster ist nicht zu fassen" (beide 1973), "Turm des Schreckens" (1975), "Ein Supertyp haut auf die Pauke", "Mikey und Nicky", "Haarsträubende Reise in einem verrückten Bus" (alle 1976), "Der Exorzist II - Der Ketzer" (1977), "U-Boot in Not" (1978), "Die Weisheit des Blutes" (1979), "Agentenpoker", "Der Ringer" (beide 1980), "Die unglaubliche Geschichte der Mrs. K.", "Golda Meir", "Träume zerrinnen wie Sand" (alle 1981), "Der Spielgefährte" (1982), "Der rasende Gockel", "Unverhoffter Besuch" (beide 1983), "Robin Hoods tollkühne Erben" (1985), "Das vierte Protokoll", "Mach's nochmal, Dad", "Monster Truck" (alle 1986), "Der kleine lila Menschenfresser", "Die Anwältin", "Rivalen der Liebe", "Eine Frau steht ihren Mann", "Midnight Crossing", "Shadows In The Storm", "Unholy - Dämonen der Finsternis" (alle 1988), "Helden USA 4", "The Spy", "Time Trackers" (alle 1989), "Captain America - Der Film", "Die U-Boot-Akademie", "Tommy - Der Träumer", "Chattahoochee", "The Treasure", "Von allen Geistern besessen", "Tom Sawyer und Huckleberry Finn" (alle 1990), "Hear My Song" (1991), "Blind Vision - Tödliche Leidenschaft", "T-Bone & Wiesel", "Bitterer Triumph", "Body Switch - Verhexte Küsse" (alle 1992), "Hol' die Mama aus dem Sarg", "Touchdown - sein Ziel ist der Sieg" (beide 1993), "Die Legende von O.B. Taggart", "Repliktor", "Radioland Murders", "Im Sumpf des Verbrechens" (alle 1994), "Gullivers Reisen", "Verbotene Leidenschaft" (beide 1995), "Crazy Horse" (1996), "Mehr Pech als Verstand" (1997), "Spiel des Lebens" (1998), "Cookie's Fortune", "Lebenslänglich", "Spring Forward", "Logan: Im Hotel des Todes" (alle 1999), "The Wilgus Stories", "Homicide: The Movie" (2000), "This Beautiful Life", "Roughing It", "Thunderpants", "Where the Red Fern Grows" (alle 2002), "Der Schutzengel" (2004), "Sweet Land" (2005), "C.S.I. - Den Tätern auf der Spur" (Serie, 2006), "Der Krieg des Charlie Wilson", "Ein Freund gewisser Damen - The Walker" (beide 2007), "Law & Order" (TV-Serie), "In the Electric Mist - Mord in Louisiana" (beide 2008), "Toy Story 3" (Sprecher), "The Killer Inside Me" (beide 2010), "Rango" (2011, Sprecher im Original).