Blade Runner 2049
16.02.2020 • 20:15 - 23:20 Uhr
Spielfilm, Sci-Fi-Film
Lesermeinung
prisma-Redaktion
Vergrößern
Originaltitel
Blade Runner 2049
Produktionsland
E, USA, GB, H, CDN
Produktionsdatum
2017
Altersfreigabe
12+
Kinostart
Do., 05. Oktober 2017
Spielfilm, Sci-Fi-Film

Was ist menschlich?

Von Christopher Diekhaus

Die Fortsetzung zu Ridley Scotts Science-Fiction-Klassiker von 1982 liefert dank Oscar-Gewinner Roger Deakins atemberaubende und stimmungsvolle Bilder.

Er war Han Solo in den "Star Wars"-Filmen und der Abenteurer "India Jones". Fragt man eingefleischte Cineasten nach der wichtigsten Rolle, die Harrison Ford je spielte, werden viele aber an Rick Deckard aus "Blade Runner" denken. Hier profilierte sich Ford erst als Charakterdarsteller – in einem Film, der das Science-Fiction-Genre nach seinem Erscheinen im Jahr 1982 nur langsam, dafür aber nachhaltig revolutionierte.

Da war es wohl eine Art Herzensangelegenheit, dass der Star 2017 auch in der Fortsetzung des Kult-Werks wieder vor die Kamera trat. Auch wenn der Regisseur des Originalfilms "nur" noch als Produzent fungierte – mit dem Kanadier Denis Villeneuve ("Sicario") fand sich ein jüngerer Filmemacher, dem es an visionärer Kraft nicht mangelt. Zeigte das Ursprungswerk eine düstere, regenverhangene Zukunft im Jahr 2019, springt Villeneuves Fortsetzung drei Dekaden weiter.

PRISMA EMPFIEHLT
Täglich das Beste aus der Unterhaltungswelt bequem in Ihr Mail-Postfach? Dann abonnieren Sie unseren Newsletter "PRISMA EMPFIEHLT" und erhalten ab sofort die TV-Tipps des Tages sowie ausgewählte Streaming- und Kino-Highlights.

Auch 2049 präsentiert sich Los Angeles als übervölkerter, multi-ethnischer Moloch, der von finsteren Häuserschluchten und gigantischen Werbeflächen dominiert wird. Eine wenig lebenswerte Stadt, in der der Polizeibeamte K (Ryan Gosling), ein sogenannter Blade Runner, alte Replikanten jagt – künstliche Menschen, die schon vor langer Zeit aus dem Verkehr gezogen werden sollten, sich aber rechtzeitig in Sicherheit bringen konnten.

Als der LAPD-Agent einen solchen Androiden auf einer abgelegenen Farm tötet, macht er durch Zufall eine gefährliche Entdeckung und erhält von seiner Vorgesetzten Joshi (resolut: Robin Wright) nur wenig später einen brisanten Ermittlungsauftrag. Dieser führt ihn auf die Spur des früheren Blade Runners Rick Deckard (Harrison Ford), der vor 30 Jahren verschwand.

Meditativer Ansatz statt Blockbuster-Krawall

Oberflächlich betrachtet, erzählt der Nachfolger zu Scotts 80er-Jahre-Meisterwerk eine klassische Detektivgeschichte. K, den Ryan Gosling betont grüblerisch verkörpert, muss eine bestimmte Person aufspüren und klappert dazu unterschiedliche Anlaufstellen ab, während im Hintergrund der einflussreiche Niander Wallace (unheimlich: Jared Leto) mithilfe seiner Handlangerin Luv (einprägsam: Sylvia Hoeks) eigene, unheilvolle Pläne verfolgt. Ähnlich wie im ersten Film dient das Handlungsgerüst vor allem als Aufhänger für eine existenzielle Reise, die sich mit den Fragen nach dem Menschsein und den Sehnsüchten der geächteten Replikanten befasst.

Statt temporeicher Sci-Fi-Action bevorzugen Villeneuve und das Drehbuchgespann Hampton Fancher (war schon am Skript des Vorgängers beteiligt) und Michael Green einen entschleunigten Erzählrhythmus, der die melancholische Grundstimmung verstärkt. Manche Dialoge werden bis zum Äußersten gedehnt. Stellenweise verleiht die Musik dem Geschehen einen hypnotischen Anstrich. Und immer wieder biegen die Macher vom eigentlichen Ermittlungsstrang ab, um das spannende Verhältnis zwischen K und seiner Freundin Joi (Ana de Armas) zu ergründen: einer Unterhaltungssoftware, die als Hologramm in Erscheinung tritt.

Bei aller Freude über die Abkehr vom üblichen Blockbuster-Krawall wird man in manchen Momenten das Gefühl nicht los, dass sich Villeneuve etwas zu sehr in seinen meditativen Ansatz verliebt hat. Hier und da hätte es wahrscheinlich nicht geschadet, das Tempo ein wenig anzuziehen, ohne in hektischen Aktionismus zu verfallen.

Auf die Kameralegende ist Verlass

Mit "Blade Runner 2049" gelingt es dem frankokanadischen Regisseur nach seiner erfreulich unkonventionellen Science-Fiction-Parabel "Arrival" erneut, einen Film mit spektakulären Schauwerten zu kreieren. Vom Einstieg weg bietet das Klassiker-Sequel überwältigende Bilder trostloser Landschaften und einer düster-brodelnden Metropole, deren Bewohner von Konsumangeboten und digitalen Verlockungen umgeben sind.

Besonders in Erinnerung bleiben das minimalistisch gehaltene, aber dennoch wuchtige Hauptquartier des Antagonisten Wallace und die in gelblich-orangen Dunst gehüllten Überreste von Las Vegas. Schon bei Villeneuves ersten Hollywood-Arbeiten, "Prisoners" und "Sicario", lieferte Kameralegende Roger Deakins grandiose Impressionen. Mit "Blade Runner 2049" setzte sich der Brite die Krone auf. Nach zuvor 13 erfolglosen Nominierungen, konnte Deakins 2018 endlich eine Oscar-Trophäe in den Händen halten.

"Blade Runner 2049" – So. 16.02. – RTL: 20.15 Uhr


Quelle: teleschau – der mediendienst GmbH

Der Trailer zu "Blade Runner 2049"

Darsteller

Frauenschwarm Ryan Gosling kam am 12. November 1980 in Ontario/Kanada zur Welt.
Ryan Gosling
Lesermeinung
US-Schauspieler Harrison Ford.
Harrison Ford
Lesermeinung
Schauspieler und Sänger: Jared Leto.
Jared Leto
Lesermeinung
Als Gattin von Kevin Spacey in der Serie "House of Cards" sehr erfolgreich: Robin Wright.
Robin Wright
Lesermeinung
Hiam Abbass studierte zunächst Fotografie und machte dann eine Schauspielausbildung.
Hiam Abbass
Lesermeinung
Sean Young
Lesermeinung

Top stars

Roger Bart im Porträt: Infos zur Karriere, zum Werdegang und Privates.
Roger Bart
Lesermeinung
Auch auf der Bühne ein Großer: Samuel Finzi.
Samuel Finzi
Lesermeinung
Erol Sander wurde in Istanbul geboren und lebte zeitweise in Frankreich.
Erol Sander
Lesermeinung
Lässiger Typ: Schauspieler Karl Urban.
Karl Urban
Lesermeinung
August Zirner in "Milchgeld. Ein Kluftingerkrimi".
August Zirner
Lesermeinung
Die englische Schauspielerin Freya Allan.
Freya Allan
Lesermeinung
Götz George in seiner Erfolgsrolle als TV-Kommissar Schimanski.
Götz George
Lesermeinung
"Kung-Fu-Macher" mit Weltkarriere: Jacki Chan
Jackie Chan
Lesermeinung

Das beste aus dem magazin

Ian Hill von Judas Priest!
Star-News

Ian Hill: "Kein Wunder, dass damals so ziemlich jeder übergeschnappt ist"

Ian Hill ist der Bassist der Heavy-Metal-Band Judas Priest. Im Interview spricht der Engländer über die wilden 80er, wie ihre Musik geprägt hat und über vieles mehr.
Professor Dr. Sven Ostermeier
ist Facharzt für Orthopädie und 
Unfallchirurgie, Sportmedizin, 
Chirotherapie und spezielle 
orthopädische Chirurgie. Der 
Schulter- und Knie-Experte arbeitet als leitender Orthopäde 
der Gelenk-Klinik Gundelfingen. 
Außerdem ist er Instruktor der  Gesellschaft für Arthroskopie und Gelenkchirurgie (AGA).
Weitere Themen aus dem Magazin

Sportlich fit bis ins hohe Alter – so geht´s

Welche Sportarten Best Ager ab 55 Jahren starten können und welche besser nicht, hat prisma Sportmediziner Dr. Sven Ostermeier im zweiten Teil der Serie „Sport im Alter“ gefragt.
Dr. Melanie Ahaus 
ist niedergelassene Kinder- und Jugendärztin in Leipzig und Sprecherin 
des Berufsverbandes der Kinder- und 
Jugendärzt*innen 
in Sachsen.
Weitere Themen aus dem Magazin

Dellwarzen – lästiges Mitbringsel aus dem Schwimmbad

Dellwarzen sind ein lästiges Mitbringsel aus dem Schwimmbad. Dr. Melanie Ahaus erklärt in der prisma Arzt-Kolumne, was am besten dagegen hilft.
Katharina Wackernagel spielt in „Mord mit Aussicht“ Marie Babler.
Weitere Themen aus dem Magazin

Katharina Wackernagel: „An die Stelle von Skepsis ist Vorfreude getreten“

Fans des fiktiven Eifel-Örtchens Hengasch können sich freuen: Ab Dienstag, 16. April, läuft die fünfte Staffel der Erfolgsserie "Mord mit Aussicht" immer dienstags um 20.15 Uhr in der ARD. prisma hat mit Hauptdarstellerin Katharina Wackernagel anlässlich dieses Starts gesprochen.
"Reisen Reisen" ist Deutschlands beliebtester Reise-Podcast.
Reise

Reise-Tipp fürs Wochenende: Utrecht

Wer auf der Suche nach Inspiration rund ums Verreisen ist, kommt an Deutschlands beliebtestem Reise-Podcast „Reisen Reisen“ nicht vorbei. Jochen Schliemann und Michael Dietz nehmen Euch mit zu Zielen, die „um die Ecke“ oder am Ende der Welt liegen. Einer ihrer Lieblinge in den Niederlanden: Utrecht!
Dr. med. Heinz-Wilhelm Esser ist Oberarzt und Facharzt für Innere Medizin, Pneumologie und Kardiologie, Buchautor und bekannt als „Doc Esser“ in TV und Hörfunk.
Gesundheit

In wenigen Tagen den Darm auf Trab bringen

Rund 20% aller Menschen in Deutschland leiden unter Verstopfung. Doc Esser verrät, was wirklich hilft.