Kurz vor ihrer Hochzeit wird eine junge Frau von ihrem Verlobten abserviert und zieht in die ehemalige Männer-WG ihres Bruders.
Der Plot erinnert an die Sitcom "New Girl": Barkeeper Jacob (Max von Thun) und der schwule Nuri (Samy Challah) nehmen widerwillig eine Frau in ihre WG auf, die gerade von ihrem Verlobten verlassen wurde. Und die neue Mitbewohnerin bringt jede Menge Chaos in den Junggesellenalltag. Mira Thiels Komödie "Gut zu Vögeln" (2015) zeigt – nach mäßigem Leinwanderfolg nun bei SAT.1 als Free-TV-Premiere – den normalen Beziehungswahnsinn, irgendwo zwischen Wickelkommode, Neuanfang und Hochzeitswahn.
Boulevard-Journalistin Merlin (Anja Knauer) ist Anfang dreißig, als ihr Verlobter (Kai Wiesinger) per SMS die Hochzeit abbläst und sie vor die Tür setzt. Herausgerissen aus ihrem Prinzessinnentraum von Zweisamkeit und Kinderwunsch steht sie unter Schock. Ihr Bruder Simon (Max Giermann) bittet seine Ex-Mitbewohner Jacob und Nuri, Merlin in seine alte WG einziehen zu lassen. Als ihr Heulen jedoch beinahe Jacobs Frauenbesuche in die Flucht schlägt, muss eine Lösung her: Jacob überredet sie, ihren Liebeskummer mit einem One-Night-Stand zu trösten. Was dazu führt, dass schließlich die beiden miteinander im Bett landen.
So geht es los im Film "Gut zu Vögeln", den die Macher als "anti-romantische" Komödie bezeichnen. Tatsächlich kommen sich Merlin und Jacob ausgerechnet beim Austausch über weibliche Verdauungsprobleme näher, was hier allerdings nicht anti-romantisch, sondern eher zotig wirkt.
Die Figuren tragen zusammengewürfelte Eigenschaften, wie man sie sich von Großstädtern Anfang dreißig vorstellt. Richtig unter die Lupe genommen und böse karikiert werden deren Lebensentwürfe nicht, nur unentschlossen ironisiert. Anja Knauer, Max von Thun und Max Giermann machen das Beste daraus. Ihnen zuzuschauen macht zumindest Spaß.