Trödel-Show im ZDF

"Bares für Rares": Einschneidend tragische Erlebnisse

Das lief nicht so, wie sie sich das vorgestellt hatten: In einer neuen Folge der ZDF-Show "Bares für Rares" erwiesen sich am Montag gleich zwei Antiquitäten als weniger kostbar als angenommen.

Er kam in Begleitung eines bronzenen Jünglings und wurde mit einer "Hiobsbotschaft" konfrontiert. Wolfgang Steinhauer, 64, Betriebsleiter aus Forst, wollte in der ZDF-Trödelshow "Bares für Rares" eine Statuette des Bildhauers Joseph Uphues (1850 bis 1911) zu Geld machen. Uphues war immerhin einer der berühmtesten Bildhauer der wilhelminischen Zeit. Und die Gussarbeit, die einen entblößten Knaben mit Pfeilbogen zeigt, ist über 100 Jahre alt. Auf kurz vor 1900 datierte Kunst-Experte Albert Maier die formschöne Plastik – doch sie hatte leider einen gravierenden Makel, wie Moderator Horst Lichter sofort bemerkt hatte ...

"Jetzt hat der Kollege natürlich seinen Bogen kaputt", raunte der Rheinländer jovial. In der Tat: Das "Seil" des Bogens war herausgebrochen. Wolfgang Steinhauers Großonkel hatte den Bronze-Knaben während des Krieges im Garten vergraben, um ihn vor Diebstahl zu schützen. Den Krieg hat die Statuette denn auch überstanden, allerdings nicht unbeschadet. "Ist das jetzt sehr dramatisch für die Wertfindung?", wollte Lichter vom Experten wissen, der nicht um den heißen Brei redete: "Für mich ist das einschneidend tragisch", stöhnte Albert Maier mitfühlend. Die verwendete Zink-Kupfer-Legierung lasse sich nachträglich nicht ermitteln: "Für mich ist das irreparabel."

Julian Schmitz-Avila bekommt den Zuschlag

Statt 800 bis 1000 Euro, auf welche er die Statuette im Bestzustand taxiert hätte, preiste der Experte das Objekt auf "höchstens 350 bis 400 Euro" ein. Wolfgang Steinhauer ließ sich trotzdem die Händlerkarte aushändigen und stieß in der Runde auf Interesse. Während Ludwig Hofmaier dem Bronzeguss im bairischen Idiom einen "schenen erodischen Touch" attestierte, machte ein anderer das Geschäft. Kunsthändler Julian Schmitz-Avila bot 400 Euro – also exakt den zuvor ermittelten Schätzpreis. Der bisherige Besitzer wollte sich denn auch nicht grämen. "Ich reis' mit einem guten Bauchgefühl ab", gab Wolfgang Steinhauer zu Protokoll. "Die Statue stand bei mir eh in der Ecke."

Erst gar nicht zum Handel kam es bei einem anderen Objekt der Montagssendung. Ingeburg Franke, ausgebildete Balletttänzerin aus Bad Rothenfelde, hatte sich 900 Euro für eine rund 100 Jahre Stabbrosche vorgestellt. Doch das Erbstück erwies sich als weit weniger kostbar: Der Rubin sei synthetisch, erklärte Goldschmiedin Wendela Horz und errechnete 250 Euro. "Enttäuschend" für die 86-jährige Besitzerin, die Horst Lichter per Handkuss aus der Sendung verabschiedete. Ingeburg Franke will die Brosche jetzt verschenken.


Quelle: teleschau – der Mediendienst

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