Jurorin in der neuen ProSieben-Show

Lena Gercke: Das war ihr "Ding des Jahres"

von Amelie Heinz

Vor über zehn Jahren gewann Lena Gercke die erste Staffel "Germany's Next Topmodel". Seitdem ist viel passiert: Die 29-Jährige ist sozusagen erwachsen geworden. Der Ex-Heidi-Klum-Schützling arbeitet nicht mehr "nur" als Model, sondern betätigt sich heute auch noch als Moderatorin, Jurymitglied, Influencerin, Designerin und vieles mehr. Ihr passt das ganz gut so, wie sie im Interview sagt: "Die Abwechslung ist ja das Tolle an diesem Job."

Für die neue ProSieben-Show "Das Ding des Jahres" (ab Freitag, 9. Februar, dann immer samstags, 20.15 Uhr), die auf das Konto von Stefan Raab höchstpersönlich geht, nimmt die 1,79 Meter große Blondine neben REWE-Einkaufschef Hans-Jürgen Moog und Moderator Joko Winterscheidt Erfindungen unter die Lupe. Der Sieger der Sendung gewinnt am Ende einen Werbedeal in Höhe von 2,5 Millionen Euro.

prisma: Sie sitzen in der Jury einer neuen Show namens das "Ding des Jahres" ... – Was war denn Ihrer Meinung nach die beste Erfindung der Vergangenheit?

Lena Gercke: Oh Gott, da gibt es so viele. Ich muss wohl leider klischeehaft sagen, dass das Handy die Erfindung ist, die mein Leben am meisten verändert hat. Als ich so zwölf war, haben wir ein Familien-Handy bekommen. Und ich habe damals überhaupt nicht verstanden, was 'ne SMS sein soll. Wie das denn wohl funktioniert, dass man einen Text zu einem anderen Gerät schicken kann und meine Freundin das dann sofort liest (lacht). Das war mir unerklärlich.

prisma: Das Internet gehört dann wahrscheinlich auch dazu?

Gercke: Ja, Internet, Computer, all das. Unser erster PC mit Windows 3, oder was das war. Das war alles im Vergleich zu heute natürlich total langsam, aber damals trotzdem sehr spannend und neu. Diese technischen Entwicklungen haben meine Kindheit schon sehr geprägt.

prisma: Sind Sie eine große Internet-Shopperin?

Gercke: Ja, schon. Früher bin ich immer ganz oldschool mit meinen Freundinnen nach Oldenburg mit dem Zug gefahren. Damals war das noch so ein Happening, dass man zusammen für 100 Mark den ganzen Tag Shoppen gegangen ist. Das mache ich heutzutage natürlich nicht mehr. Bei mir ist es entweder so, dass ich etwas kaufe, was ich bei irgendeinem Shooting getragen habe, oder dass ich eben online shoppe.

prisma: Gibt es denn etwas, das Sie gerne noch erfinden würden?

Gercke: So ein Beamer wäre schön (lacht). Damit man nicht immer an irgendwelchen Flughäfen stundenlang sitzen muss, oder ewig im Auto unterwegs ist. Es wäre doch klasse, wenn man sich nach einem Job einfach mal schnell nach Hause beamen könnte. Mein Leben würde dadurch auf jeden Fall sehr viel einfacher werden. Doch wahrscheinlich würde uns das dann alles viel zu schnell gehen. Es ist schon gut, so wie es ist.

prisma: Bei der Show soll es um Dinge gehen, die das Leben "einfacher, schöner oder interessanter" machen. Was macht denn Ihr Leben im Alltag besser?

Gercke: Das ist auch wieder was Technisches (lacht). Die Video-Telefonie! Damals, als ich das erste Mal nach New York gegangen bin, fing das gerade an mit Skype. Das war für mich einfach toll, weil ich meine Familie sehen konnte, obwohl ich so weit weg war. Heutzutage skype ich immer noch gerne, denn das ist irgendwie persönlicher, wenn man die andere Person während des Gesprächs auch wirklich sieht.

prisma: Was war denn für Sie das "Ding des Jahres" 2017?

Gercke: Das war auf jeden Fall meine erste eigene Kollektion. Von klein auf habe ich davon geträumt und mir schon früher selber mit der Nähmaschine Klamotten geschneidert. Mode hat mich schon immer fasziniert und interessiert, und es war immer mein Traum, einmal auch selbst zu designen. Und dieser Traum ist letztes Jahr wahr geworden. Ich konnte endlich auch mal hinter der Kamera aktiv werden.

prisma: 2018 steht ja auch schon ein großes "Ding" an, Ihr 30. Geburtstag: Wann feiern Sie Ihren 30. denn, am 28. Februar oder am 1. März?

Gercke: Oh ja, das stimmt (lacht). Am 1. März feiere ich. Meine Mutter hat immer gesagt, vorfeiern bringt Unglück, und da es den 29. ja nur alle vier Jahre gibt, habe ich immer am 1. März gefeiert. Für mich war das normal, insofern habe ich das immer ganz gut verkraftet, dass so "selten" mein Geburtstag war (lacht). Im Prinzip ist der Tag auch egal, Hauptsache man hat einen Tag im Jahr, an dem man mit seinen Freunden Spaß hat. Inzwischen feiere ich sowieso anders. Seit fünf Jahren lade ich meine engsten Freunde immer für ein Wochenende wohin ein. Da freuen sich alle schon immer darauf. Das ist ein echtes Happening, wo sich alle wieder sehen. Das wird super!

prisma: Sehen Sie den 30. als neuen Lebensabschnitt? Oder als eine Zahl wie jede andere auch?

Gercke: Ich glaube nicht, dass sich mein Leben nach meinem Geburtstag groß ändern wird (lacht). Aber das ist okay!

prisma: Stefan Raab wird als Produzent von "Ding des Jahres" genannt. Inwieweit war er denn involviert?

Gercke: Stefan war die ganze Zeit vor Ort, es ist ja sein Baby. Er war unser Ansprechpartner Nummer eins und hat uns alles erklärt.

prisma: Fehlt dem deutschen Fernsehen etwas, seitdem Stefan Raab nicht mehr so aktiv mitmischt?

Gercke: Ich bin ja persönlich großer Fan von Stefan Raab. Ich habe immer gerne "TV total" gekuckt, denn ich liebe seinen Humor. Also ja! Außerdem liebe ich seine Art und Weise, die Dinge nicht zu ernstzunehmen, auf der anderen Seite aber hochprofessionell zu sein. Er ist ein sehr leidenschaftlicher Mensch, der 100 Prozent hinter dem steht, was er macht. Und das Allerwichtigste: Er ist sehr authentisch. Und davon gibt's nicht so viele in dem Business.

prisma: Gibt es etwas, das Sie von Ihm mitnehmen konnten?

Gercke: Ja. Alles Mögliche für ein Projekt zu tun, damit es erfolgreich wird. Und sich mit Leidenschaft und Hingabe dem zu widmen, was man macht. Da ist er ein großes Vorbild.

prisma: Auf was freuen Sie sich bei "Ding des Jahres" am meisten?

Gercke: Ich bin sehr gespannt, wie die Zuschauer das Format sehen. Wir hatten nämlich wahnsinnig viel Spaß dabei. Man kann einfach mal wieder Kind sein, neue Dinge sehen, neue Erfindungen erleben. Bei manchen Erfindungen hat man sich zudem oft gefragt: "Warum bin ich da selbst nicht drauf gekommen?" Es sind teils ganz einfache Sachen, bei denen man sich wundert, dass es das noch gar nicht gibt. Das beste an der Show allerdings war, zu sehen, wie leidenschaftlich die Menschen bei ihren Erfindungen sind, und welch langen Weg sie oft schon hinter sich hatten.

prisma: Sie sitzen in diversen Jurys, modeln, moderieren, haben eine eigene Modekollektion und sind online aktiv: Was antworten Sie Leuten, die Sie nach Ihrem Job fragen?

Gercke: Das hat mich ehrlich gesagt noch keiner gefragt (lacht). Es weiß irgendwie immer jeder, was ich so mache. Und das ist ganz schön viel. Aber die Abwechslung ist ja auch das Tolle an diesem Job. So bleibt das für mich immer spannend, weil man so viel ausprobieren kann. Für mich gibt es keine richtige Jobbeschreibung, braucht man aber eigentlich auch nicht. Ich liebe das, was ich mache, und könnte mir tatsächlich auch gar nichts anderes vorstellen.


Quelle: teleschau – der Mediendienst

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