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"Die Magie des Spielens": Schadet der Computer der Entwicklung?

von Andreas Schoettl

Der natürliche Spieltrieb fördert die mentale, motorische und soziale Entwicklung. Doch heute verbringen Kinder immer weniger Zeit mit freiem Spiel. Forscher sind besorgt: Wirkt sich das negativ auf ihre körperliche und geistige Verfassung aus?

3sat
Die Magie des Spielens
Dokumentation • 02.05.2019 • 20:15 Uhr

Wie wichtig das Spielen ist, zeigen Beispiele aus der Tierwelt. So haben Forscher herausgefunden, dass Spinnenweibchen mehr Eier ablegen, wenn sie ihrem natürlichen Spieltrieb nachgegangen sind. Anders hingegen wirkt es, wenn genau dieser Trieb unterdrückt wird. So haben Versuche gezeigt, dass Ratten zu depressiven Verstimmungen neigen, wenn sie ihren Spieltrieb nicht ausleben können. Anhand dieses Wissens aus dem Reich der Tiere sorgen sich Forscher im Film von Christine McLean um die heutige Jugend. Studien haben unter anderem gezeigt, dass die Kinder immer weniger Zeit mit dem freien Spiel verbringen. Mit welchen Folgen?

Die traurige Entwicklung, dass Kinder beispielsweise nicht mehr auf Bäume klettern, führen Entwicklungspsychologen unter anderem auf den Einzug elektronischer Spiele zurück. In den 1990er-Jahren haben sie ihren Siegeszug durch die Kinderzimmer erhalten. Gespielt wird heute zu Hause, oft genug vor einem Computerbildschirms sitzend. Nun sind die Forscher besorgt. Sie sagen: "Diejenigen, die in den 90ern zu lange vor Bildschirmen und Gameskonsolen gesessen sind, erinnern sich möglicherweise selbst nicht mehr daran, wie wichtig unkontrolliertes, riskantes Spiel in der Kindheit ist." Die Wissenschaftler sehen dadurch die mentale, motorische und soziale Entwicklung erst recht bei deren Nachwuchs gefährdet.

Im Anschluss an die Wissenschaftsdokumentation am Donnerstagabend bei 3sat diskutiert Gert Scobel ein vergleichbares Thema. Ab 21 Uhr beschäftigen sich der Moderator und dessen Gäste ebenfalls mit der "Magie des Spielens". Die allgemeine Meinung dabei lautet, dass Spielen eine der wichtigsten Kulturtechniken überhaupt sei. Denn Spielen setzt unter anderem auch Botenstoffe frei, die dafür sorgen, dass die Vernetzungen im Gehirn wachsen und zunehmen.


Quelle: teleschau – der Mediendienst

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