"James Bond 007 – Ein Quantum Trost"

Dieser Bond ist unnahbar, humorfrei und berechnend

von Jasmin Herzog

Die Bond-Fans werden auf eine harte Geduldsprobe gestellt, der Kinostart des neun Films lässt weiter auf sich warten. Ein kleiner Trost: Bei VOX läuft noch einmal das zweite 007-Abenteuer mit Daniel Craig.

VOX
James Bond 007 – Ein Quantum Trost
Action • 04.03.2021 • 20:15 Uhr

Einen Titel hat "Ein Quantum Trost" (2008) bis auf Weiteres sicher: Es war ohne Frage der schnellste, atemloseste Bond-Film aller Zeiten. Kaum eine Einstellung in den Actionsequenzen dauert länger als eine Sekunde. Tempo, Tempo, Tempo. Mit dem klassischen "Bond" hatte "Quantum", das zweite Abenteuer mit Daniel Craig als 007, nurmehr wenig zu tun. Da mussten erst "Skyfall" (2012) und Spectre (2015) kommen, um das klassische Regelwerk wieder zurechtzurücken. Besonders deutlich wird dieser Kontrast im Vergleich mit "Liebesgrüße aus Moskau", von 1963, den VOX direkt im Anschluss an "James Bond 007 – Ein Quantum Trost" wiederholt.

In "Ein Quantum Trost" wird mit der Marke "Bond" bewusst fahrlässig umgegangen. Optik kommt vor Inhalt, Effekt vor Logik. Denn: Dies hier könnte auch irgendein Agent sein. Keine technischen Gimmicks, keine wesentlichen Flirts mit Angestellten, kein Kontrahent, der die Welt erobern will. "Ein Quantum Trost" sieht den glänzenden Darsteller Mathieu Amalric in der Rolle des Bösen. Er spielt den rücksichtslosen Geschäftsmann Dominic Greene, der Regierungen und Geheimdienste gegeneinander ausspielt, um das Regime in Bolivien zu stürzen. Vor allem aber, um sich persönlich zu bereichern.

Schwarz und Weiß gibt es hier nicht mehr, stattdessen verfolgt jedes Land, jede Organisation eigene Interessen und sucht Verbündete dafür. Und mittendrin: ein deutlich gereifter James Bond, der sich diesmal als unnahbar, humorfrei und berechnend präsentiert. Getrieben ist 007 vor allem von Rache, denn die kriminelle Organisation, die er jagt, ist verantwortlich für den Tod seiner Freundin Vesper (Eva Green) im letzten Film.

Ursprünglich sollte sich der Kreis, der für Daniel Craig mit "Casino Royale" 2006 begann, Ende 2019 mit seinem letzten Auftritt als Bond in "Keine Zeit zu sterben" schließen. Doch der 25. James-Bond-Film wurde aufgrund eines Wechsels auf dem Regiestuhl und später natürlich aufgrund der Corona-Krise gleich mehrfach verschoben. Nun soll Daniel Craig erst am 8. Oktober im Kino in den feinen 007-Zwirn schlüpfen – in Deutschland startet das Agentenabenteuer voraussichtlich einen Tag früher.


Quelle: teleschau – der mediendienst GmbH

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