Ab 8. März 2018 abrufbar

"Jessica Jones": Netflix-Serie startet in zweite Staffel

Die Serie "The Assassination of Gianni Versace" ist am 29. Januar 2018 bei Sky gestartet und handelt von der Ermordung des Modedesigners Gianni Versace im Jahr 1997. Mit dabei: Penelope Cruz als Donatella Versace.
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Die Serie "The Assassination of Gianni Versace" ist am 29. Januar 2018 bei Sky gestartet und handelt von der Ermordung des Modedesigners Gianni Versace im Jahr 1997. Mit dabei: Penelope Cruz als Donatella Versace.  Fotoquelle: obs/Sky Deutschland

"Jessica Jones" ist wieder da, und die Superheldin, die auf keinen Fall so genannt werden will, ist wütender als je zuvor: Im schönsten Noir-Stil wird die Privatdetektivin aus New York in den 13 neuen Episoden mit ihrer Vergangenheit konfrontiert. Und Jessica Jones beweist einmal mehr, dass sie eindeutig die coolste Socke unter "Marvel's The Defenders" ist, was vor allem, aber nicht nur, an der großartigen Darbietung der 36-jährigen Krysten Ritter liegt. Absolut sehenswert!

In der ersten Staffel von "Marvel's Jessica Jones" wurde der Zuschauer direkt hineingeworfen in das Leben der Titelheldin, die offensichtlich ein Alkoholproblem hat und nicht ganz so offensichtlich noch mit viel mehr kämpfen muss. Es ging um unbequemen Themen wie Vergewaltigung, Mord, psychische Gewalt oder Posttraumatische Belastungsstörung. Doch die Serie war eben auch spannend, witzig und hatte dieses gewisse Etwas, das einen dazu bringt, sich auf dem Sofa einzugraben und Folge um Folge hintereinander abspielen zu lassen. Oder wie man auf Neudeutsch sagen könnte: Der Binge-Watch-Faktor war hoch!

Glücklicherweise ist das auch in der zweiten Staffel so, in der man nun etwas mehr über die taffe Frau mit der Lederjacke erfährt. Die 13 neuen Episoden handeln davon, wie Jessica Jones zu der wurde, die sie ist, oder besser gesagt zu dem, was sie ist. Was ist nach dem Unfall, bei dem ihre ganze Familie ums Leben kam, mit ihr passiert? Woher kommen ihre übermenschlichen Fähigkeiten? Was hat die Firma IGH damit zu tun? Nicht nur einmal führen ihre Ermittlungsergebnisse dazu, dass ihr einziger Trost ein guter oder auch einfach nur starker Whisky zu sein scheint. Doch Jessica ist nicht allein, Trish Walker (Rachael Taylor) nutzt ihre Radioshow dazu, um mehr über IGH herauszufinden. Und auch Jeri Hogarth (Carrie-Anne Moss) kehrt in Staffel zwei zurück. Ihr gehört wohl auch eine der besten Szenen, denn nichts ist so gut wie eine zugekokste, tanzende Hogarth, deren Zusammenkunft mit anderen Frauen in einer lesbischen Sexorgie endet, und das alles, ohne billigen Voyeurismus zu bedienen. Wundervoll!

Start am internationalen Weltfrauentag

Ab 8. März ist die zweite Staffel auf Netflix abrufbar. Ist es ein Zufall, dass der 8. März zugleich der "Internationale Frauentag" ist? Vielleicht, auf jeden Fall ist das Datum passend. Nicht, weil Jessica Jones ein Vorbild für Frauen, oder gar eine Vorreiterin des Feminismus ist. Es ist viel besser: Die Figur ist stark, verletzlich, liebevoll, humorvoll, grantig, trinkfest und vor allem: unberechenbar. Jessica Jones lässt sich nicht in irgendwelche Schubladen quetschen, nimmt sich die Freiheit, sich richtig aber auch falsch zu verhalten, Held und Antiheld zu sein, oder um es mit ihren Worten auszudrücken: "Das kümmert mich alles einen Scheiß!" Frauen sind komplex, wie die Serie nur zu deutlich zeigt. Und so sollten sie in Film und Fernsehen auch dargestellt werden.

Auch in anderer Hinsicht ist das Datum für die Veröffentlichung durchaus passend, in allen 13 Episoden führten Frauen Regie. "Ich war mir während der ersten Episode, in der eine Frau Regie führte, dessen noch sehr bewusst", so Showrunner Melissa Rosenberg über das Experiment. "Doch irgendwann in Episode drei oder vier war es einfach normal. Ich dachte nicht mehr: 'Da sitzt eine Frau am Tischende', sondern: 'Da sitzt die Regisseurin am Tischende." Wichtig sei ihrer Meinung nach eben vor allem eines: Egal, ob Mann oder Frau auf dem Regiestuhl sitzen, die Hauptsache ist, es kommt etwas Gutes dabei raus. Und das ist den Machern von "Jessica Jones" absolut gelungen.


Quelle: teleschau – der Mediendienst

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