Neue ProSieben-Show "Ein Mann, eine Wahl"

Klaas Heufer-Umlauf zeigt klare Kante in Flüchtlingsdebatte

Klaas Heufer-Umlauf, Gastgeber der ProSieben-Sendung "Ein Mann, eine Wahl", macht aus seiner politischen Einstellung keinen Hehl.

Es wird viel gestritten dieser Tage, doch eines ist vor der Bundestagswahl am 24. September unstrittig: Die Stimmungslage im Land ist angespannt wie seit Jahrzehnten nicht. Dass sich der Ton verschärft hat, davon wissen auch immer mehr Prominente zu berichten – auch Klaas Heufer-Umlauf, der darüber nun im Interview sprach: "Wenn man eine klare Haltung einnimmt, läuft man Gefahr, dass sich Leute von einem abwenden, die eine andere Meinung haben", sagte der ProSieben-Moderator und Comedian, der mit dem neuen Gegenwind jedoch relativ gelassen umgeht: "Ehrlich gesagt, möchte ich auch gar nicht, dass Leute mich sympathisch finden, denen es egal ist, dass Millionen von Menschen vor dem Krieg in unserem Land und in Europa Schutz suchen. Ich finde eine solche Haltung unmenschlich und herzlos."

In der Flüchtlingsdebatte findet Heufer-Umlauf schon den ganzen Ansatz "grundsätzlich problematisch". Es werde nämlich so diskutiert, "als wäre die Flüchtlingsfrage nicht unser, sondern deren Problem – nur weil uns halt zufällig nicht gerade das Dach überm Kopf zusammenkracht ist". Der Star, der im Interview bekennt, der SPD nahezustehen, zeigt in dieser Frage klare Kante: "Es kann nicht sein, dass wir das Thema so angehen, als wären da Leute, die ihre Probleme zu uns schleppen. Dieses 'Wir' und 'Die', das ist der Gipfel der Arroganz", schäumt der ProSieben-Star.

"Weil die Probleme auf dieser Welt in gewisser Weise jeden betreffen. Nur haben wir das Glück, dass uns lediglich die Rolle des Helfenden zufällt und nicht die des durch Krieg Vertriebenen. Und nicht mal das sind einige Leute bereit zu leisten. Was sollen denn die Menschen sagen, die auch nicht gefragt wurden, ob es ihr Krieg ist, der dort vor ihrem Haus geführt wird?" Er ist überzeugt: "Die Menschen werden kommen, nicht nur aus Syrien, sondern auch aus Afrika – so oder so. Und wenn große Nationen aus dem Klimaschutzabkommen aussteigen, dann kommen sie nur noch schneller. Und zwar aus gutem Grund."

Die Jugend in der Pflicht

Klaas Heufer-Umlauf hat demnächst Gelegenheit sich mit den Spitzenpolitikern auf direktem Wege über solche Fragen auszutauschen – als Gastgeber der Wahl-Sendung "Ein Mann, eine Wahl" (Montag, 11. und 18. September, 22.05 Uhr, ProSieben). Das Format richtet sich insbesondere an jüngere Wählerschichten, die er nicht für politikverdrossener hält als frühere Generationen. Nur sieht er die Jugend nun in der Pflicht: "Die Zeiten, in denen unsere Eltern unsere Welt für uns im Gleichgewicht gehalten haben, sind vorbei. Jetzt sind wir dran. Dafür müssen wir uns allerdings gegenseitig helfen, und auch von Politikern Unterstützung einfordern."

Heufer Umlauf: "Mir tun die Leute leid, die in strukturschwächeren Gegenden in ihrem Häuschen sitzen und eigentlich gar nicht so gerne rechts wären, sich dann aber doch irgendwie in diese Richtung treiben lassen – auch weil ihnen keiner hilft. Die fühlen sich nicht mitgenommen."


Quelle: teleschau – der Mediendienst

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