Quotendesaster

Schweizer "Tatort"-Experiment fällt beim Zuschauer durch

Die Fernsehkritik war sich weitgehend einig: Dieser "Tatort" stellt nach der Sommerpause einen gelungenen Einstieg in die Saison 2018/19 dar. Der Schweizer Regisseur Dani Levy hatte seinen Krimi aus Luzern in nur einer Kameraeinstellung ohne Schnitte gedreht. Doch so gelungen das "One Take"-Experiment des gebürtigen Baslers künstlerisch auch sein mochte – die Krimifans interessierten sich am Sonntagabend kaum dafür. Mit nur 4,79 Millionen Zuschauern erzielte der Schweizer Beitrag eine für die erfolgsverwöhnte Reihe unterirdische Quote. Sogar die "Tatort"-Wiederholungen in den Dritten Programmen erreichen oftmals mehr Zuschauer.

Unterboten wurde auch die bislang mit Abstand quotenschwächste Erstsendung der vergangenen Jahre, der österreichische "Tatort: Tod aus Afrika". Er erreichte im Sommer 2006 immerhin 5,11 Millionen Zuschauer. Negativ wirkten sich offenkundig das warme Sommerwetter und die Ferienzeit aus. Beim "Tatort"-Saison-Auftakt 2017 schalteten 8,26 Millionen Zuschauer ein – damals allerdings nach Abschluss der Reisezeit, Ende August.

Allerdings liegt auch die Vermutung nahe, dass sich viele konsvervative Krimi-Fans von der außergewöhnlichen Echtzeit-Form haben abschrecken lassen. Filme abseits der Norm, etwa der Impro-"Tatort: Babbeldasch" aus Ludwigshafen (6,35 Millionen Zuschauer), liegen in der Publikumsgunst oftmals hinter den konventionell erzählten Stücken. Aus diesem Grund hat die ARD eine "Tatort"-Obergrenze von nur noch zwei "experimentellen" Produktionen pro Jahr angekündigt.


Quelle: teleschau – der Mediendienst

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