
Er hat Atombomben entschärft, Nervengase eingedämmt und in allen möglichen Lebenslagen stets Kopf und Kragen riskiert. Allerdings hat die ständige Weltrettung den legendären Agenten Jack Bauer (Kiefer Sutherland) auch ziemlich ausgezerrt. Nach acht Staffeln der in den 2000er-Jahren bahnbrechenden Echtzeit-Serie "24", einem Fernsehfilm und der Mini-Reihe "24: Live Another Day" war die Luft raus. Beim US-Sender Fox folgten die Zuschauer von streckenweise mehr als 13 Millionen ihrem Helden nicht mehr. Dennoch wollten die Verantwortlichen ihr in "Echtzeit" erzähltes Format nicht aufgeben. Ein kompletter Neuanfang sollte her – ganz ohne Beteiligung des langjährigen Hauptdarstellers. Sutherland fungierte bei "24: Legacy", jetzt bei kabel eins im Programm, nur noch beratend als Produzent. Ohne den berühmten Schlachtruf "Jack is back" jedoch funktionierte der Versuch nur bedingt.
Mit Eric Carter (Corey Hawkins) stellt "24: Legacy" einen völlig neuen Helden in den Mittelpunkt. Carter ist ein Elite-Soldat der Army Rangers. Im Jemen hat er für die Counter Terrorist Unit (CTU) einen entscheidenden Schlag gegen das Hauptquartier des berüchtigten Terroristenführers Scheich bin-Khalid durchgeführt. Zurück in den USA jedoch werden Carter und weitere Soldaten seines Teams trotz ihrer Schutzidentitäten von den ehemaligen Verbündeten des getöteten Scheichs aufgespürt. Die Verfolger scheinen auf der Suche nach etwas zu sein, das während des Einsatzes der Rangers verschwunden ist.
Drei Folgen am Stück
Wie beim Original sind die insgesamt zwölf Episoden jeweils nach dem Zeitraum ihrer Handlung aufgeteilt. kabel eins macht "24: Legacy" zum Primetime-Event und zeigt zunächst drei Folgen am Stück. Die Echtzeithandlung beginnt um 12 Uhr mittags in der fiktiven, nationalen CTU-Zentrale in Washington. Sie endet nach einigen Verfolgungsjagden und der Suche nach einem Verräter innerhalb der CTU schließlich am Folgetag wieder um 12 Uhr.
Mit seinem hohen Erzähltempo gerade zu Beginn der Reihe, Wackelkamera, dem Ticken der Uhr und Split-Screen-Sequenzen knüpft "Legacy" sehr eindeutig an das Original an. Allerdings fehlt dem neuen Helden einiges an Charisma, um sich mit der kraftvollen Ausstrahlung des Jack Bauer von Kiefer Sutherland zu messen.
Wohl aus Neugier auf den neuen Helden war "Legacy" im US-TV im vergangenen Jahr sehr gut gestartet. Doch die Quoten brachen rasch auf nur noch 5,1 Millionen Zuschauer ein. Agent Eric Carter bekam damit nur einen Tag geschenkt, um die Welt zu retten.
Quelle: teleschau – der Mediendienst