Alfons Schuhbeck

Mini-Rente, Maxi-Miete und eine schwere Erkrankung

10.07.2025, 12.08 Uhr
Alfons Schuhbeck, einst gefeierter Spitzenkoch, lebt heute von einer kleinen Rente und kämpft mit Millionenforderungen. Wie er sein Leben in München finanziert.
Alfons Schuhbeck in einem blauen Jackett vor Gericht
Alfons Schuhbeck war einst ein gefeierter Star.  Fotoquelle: picture alliance / SVEN SIMON | Frank Hoermann / SVEN SIMON

Es ist noch gar nicht so lange her, dass Alfons Schuhbeck als gefeierter und erfolgreicher Spitzenkoch galt. Der Bayer war nicht nur in zahlreichen TV-Kochsendungen präsent und jahrzehntelang Koch des FC Bayern München, sondern er regierte auch über ein kleines Gastro-Imperium. Das ist nach diversen Finanzdelikten und der Verurteilung wegen Steuerhinterziehung Geschichte. Wie prekär die aktuelle finanzielle Situation des 76-Jährigen wirklich ist, überrascht dann aber doch.

So wenig Rente erhält Alfons Schuhbeck

„Ich lebe von 1138,76 Euro Rente.“ Das ist die schockierende Aussage, die Schuhbeck jüngst vor Gericht öffentlich machte. Warum so wenig? Immerhin dürfte der Oberbayer als Gastronom, Kochbuchautor und TV-Koch in seiner Karriere gutes Geld verdient haben. Davon ist aber nach der Pleite wohl nichts mehr übrig.

Im Gegenteil: Die Forderungen der Gläubiger gegen seine Unternehmen sollen sich derzeit auf rund 27 Millionen Euro belaufen. Nach Auffassung des Insolvenzverwalters ist der Großteil davon uneinbringlich. Und weil Schuhbeck anscheinend nur sehr geringe Beiträge in die Rentenkasse einbezahlte, bleibt ihm jetzt lediglich diese relativ kleine Rente.

Krasses Missverhältnis zwischen Rente und Miete

Kann man von 1138,76 Euro monatlich leben? In einigen Teilen Deutschlands wahrscheinlich. Aber auf jeden Fall nicht dort, wo Alfons Schuhbeck residiert. Der gefallene Star-Gastronom wohnt nämlich in München und dort sind die Mieten bekanntlich ziemlich hoch.

Zu allem Überfluss lebt der Steuersünder nicht irgendwo in der bayerischen Landeshauptstadt, sondern im historischen Orlando-Haus am Platzl, das sich in der Münchner Altstadt befindet. Dementsprechend happig fällt die monatliche Miete aus. Diese soll satte 4800 Euro betragen. Demnach würde also die Rente von vier Monaten nicht einmal ausreichen, um auch nur eine Monatsmiete zu berappen.

Wie finanziert Alfons Schuhbeck sein Leben?

Angesichts dieser Zahlen ist es wenig verwunderlich, dass der Star-Koch mit seiner Miete im Rückstand ist. Aber wovon bestreitet Schuhbeck überhaupt seinen Lebensunterhalt? Hier kann er sich offensichtlich auf sein soziales Umfeld verlassen. So soll Alfons Schuhbecks Bruder dessen Krankenversicherung bezahlen. Gleichzeitig geben ihm Freunde regelmäßig Geld. Doch der einstmals gefeierte Gastronom sieht ein, dass das keine Dauerlösung ist: „Insgesamt muss ich meine persönlichen Verhältnisse neu ordnen.“

Warum ist der ehemalige Star-Koch überhaupt auf freiem Fuß?

Manche wundern sich vielleicht darüber, dass Alfons Schuhbeck überhaupt in die Verlegenheit kommt, in Freiheit zur Miete zu leben. Immerhin läuft die Haftstrafe, die der Pleitier im August 2023 antreten musste, noch bis zum Jahr 2026. Die Haft wurde jedoch im Mai 2025 ausgesetzt – und das hat einen ernsten Hintergrund. Zunächst hieß es lediglich, dass Schuhbeck vorerst aus gesundheitlichen Gründen nicht zurück ins Gefängnis müsse.

Während der Gerichtsverhandlung in München erfuhren die Anwesenden dann die ganze Wahrheit: Alfons Schuhbeck leidet an einer Krebserkrankung im fortgeschrittenen Stadium. Angeblich hat ein Tumor seine Lymphknoten befallen. Die Erkrankung sei – obwohl sich der Patient seit Monaten in ärztlicher Behandlung befindet – akut und nicht heilbar. Wie Schuhbecks Verteidiger Norbert Scharf erklärte, wolle sich sein Mandant aber trotz dieser Erkrankung den Vorwürfen vor Gericht stellen und die begangenen Fehler aufarbeiten.

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