Vom Kindertalent zum Kultstar

Thomas Anders: Geheime Seiten des Modern-Talking-Stars

19.09.2025, 12.56 Uhr
Thomas Anders überrascht: Mega-Erfolge, unbekannte Details und ein ganz neues Geschäftsfeld – so vielseitig ist der Modern-Talking-Star.
Thomas Anders
Thomas Anders (62) blickt auf eine äußerst erfolgreiche Musikkarriere. Doch die Musik ist nur eines von mehreren Standbeinen des gefragten Stars.  Fotoquelle: picture alliance / Bonn.digital | Marc John

Seit über vier Jahrzehnten gehört Thomas Anders, der bürgerlich Bernd Weidung heißt, zu den prägendsten Gesichtern der deutschsprachigen Popmusik. Ob als Teil von Modern Talking oder als Solokünstler – sein Werdegang bietet etliche Details, die oft übersehen werden. Hier ein Blick hinter die bekannten Erfolge.

Thomas Anders begeisterte musikalisch schon im Alter von zehn Jahren

Bereits in seiner Kindheit zeigte Anders ein starkes Interesse an Musik. Aufgewachsen in Mörz, einem Ortsteil von Münstermaifeld bei Koblenz, erhielt er Klavier- und Gesangsunterricht. Schon mit zehn Jahren nahm er an einem Nachwuchswettbewerb teil und gewann gegen etwa 100 andere Kinder – als Preis durfte er über 300-mal mit Kinder- und Schlagerliedern in einem Tanzpalast auftreten.

Doch statt mit seinem bürgerlichen Namen, Bernd Weidung, wurde er mit seinem Künstlernamen „Thomas Anders“ zur Marke. Und zwar so erfolgreich, dass er die akademische Laufbahn noch vor seinem Abschluss verließ: Nach dem Abitur studierte er Germanistik, Musikwissenschaft und Publizistik an der Johannes-Gutenberg-Universität in Mainz – fünf Semester lang. Dann kam der Durchbruch mit Modern Talking im Jahr 1984.

Unfassbarer Erfolg: Mehr als 420 Gold- und Platin-Auszeichnungen

Das Pop-Duo, bestehend aus Thomas Anders und Dieter Bohlen, verkaufte weltweit Abermillionen Tonträger. Auf Anders‘ offizieller Webseite heißt es, dass die Gesamtverkäufe von Modern Talking sowie seiner Soloarbeit inzwischen über 125 Millionen Tonträger betragen. Ebenfalls dort gelistet: Mehr als 420 Gold- und Platin-Auszeichnungen sowie eine Fülle nationaler und internationaler Preise, darunter der Bambi, der Echo, die Goldene Kamera und viele mehr.



Doch seine Karriere erstreckt sich über viele Nebenpfade: Schon vor Modern Talking versuchte er sich als Schlager-Interpret und veröffentlichte Singles wie „Judy“ (1980), „Es war die Nacht der ersten Liebe“ (1981) oder „Ich will nicht dein Leben“ (1982). Mehrfach scheiterten diese Versuche kommerziell, was ihn jedoch nicht entmutigte.

Auch in Osteuropa und Russland ein gefeierter Star

Was viele nicht wissen: Thomas Anders hat eine ganz besondere Verbindung zu Osteuropa und Russland: Während seine deutschsprachigen Alben oft nur moderate Resonanz in Deutschland fanden, galt er in Russland als strahlender Star. Sein Album „Strong“ (2010) verkaufte sich in Russland über eine Million Mal und erreichte Platin-Status. Zudem wurde er 2006 von der Taras-Shevchenko National University in Kiew zum Ehrenprofessor ernannt – eine Auszeichnung, die sein Ansehen als prägender Musiker einer ganzen Generation unterstreicht.

Thomas Anders als lebendes Beispiel für Imagebildung

Anders nutzt seine öffentlichen Auftritte, um sein Image bewusst zu gestalten, aufzubauen und zu etablieren: Ein Markenzeichen war etwa die große goldene Kette mit dem Namen „NORA“, zu Ehren seiner ersten Ehefrau Nora Balling. Dieses Accessoire wurde immer wieder medial kommentiert – einmal führte ein satirischer Artikel in einem Magazin zu einem Prozess, bei dem Anders Schadensersatz in Höhe von 25.000 DM zugesprochen wurde.

Vielen Fans wird auch noch das Bild mit dem Umhänge-Keyboard im Gedächtnis geblieben sein. Eben jenes präsentierte Anders häufig bei Auftritten und Fotoshootings. Heute hält der erfolgreiche Musiker regelmäßig Vorträge an Wirtschafts- und Marketingakademien, um den Hörern am Beispiel seiner Karriere das Thema Markenbildung zu erklären.

Ein weniger bekanntes Geschäftsfeld schließlich: Seit März 2024 vertreibt Anders in Zusammenarbeit mit der Firma Hartkorn Gewürzmühle eine eigene Bio-Gewürzlinie unter dem Label „Anders Würzen“.

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