"Es war einmal in Nordirland": Der jahrzehntelangen Konflikt zwischen Katholiken und Protestanten
Protestanten gegen Katholiken, gewaltsame Proteste, die Anschläge der IRA: Der Konflikt in Nordirland forderte in 30 Jahren 3.000 Menschenleben. Die ARTE-Doku beleuchtet die blutige Auseinandersetzung.
Der Nordirland-Konflikt gehört zu den blutigsten Auseinandersetzungen der jüngeren europäischen Geschichte. Doch wie kam es dazu – und worum geht es eigentlich? Die neue ARTE-Dokureihe "Es war einmal in Nordirland" beleuchtet den Konflikt nun von allen Seiten. In drei Teilen wirft die Serie einen schonungslosen Blick auf die historischen Geschehnisse seit der Teilung Irlands 1921 und damit auf Jahrzehnte voller Unruhen, Gewalt und Terror.
Der Beginn der Gewaltspirale
Die Dokumentation zeigt, wie sich die Spannungen in den 60er-Jahren hochschaukeln: Die Mehrheit der Katholiken, die sich nach einem vereinten Irland sehnt, wird von einer protestantischen Minderheit regiert. Tausende gehen gegen das ungerechte Wahlsystem auf die Straße, die US-Bürgerrechtsbewegung wird zum Vorbild. Die anfänglich friedlichen Proteste eskalieren schnell. Entsendete britische Truppen sollen für Frieden sorgen, heizen den Konflikt aber weiter an. Mit der Entstehung der "provisorischen IRA" beginnt eine Spirale der Gewalt, die in der Doku vor allem durch persönliche Berichte illustriert wird.
Ehemalige Mitglieder von IRA, protestantischen Milizen und der britischen Armee berichten von einem Alltag, der von Gewalt und Gegengewalt bestimmt war. Bis heute sind der "Bloody Sunday", an dem 14 Katholiken von Soldaten erschossen wurden, ebenso wie die "Bloody Friday" genannte Anschlagsserie tief im kollektiven Bewusstsein verankert.
"Es war einmal in Nordirland" ist nicht nur die Chronik eines blutigen Konflikts, der bis zum Karfreitagsabkommen 30 Jahre andauerte und über 3.000 Menschenleben kostete, sondern ergründet auch dessen menschliches Element – vom IRA-Kämpfer bis zur Polizistenwitwe.
Es war einmal in Nordirland – Di. 05.12. – ARTE: 20.15 Uhr
Quelle: teleschau – der mediendienst GmbH