"Harter Brocken: Der Goldrausch": Auf der Suche nach dem verlorenen DDR-Schatz
Der achte Krimi der Reihe "Harter Brocken" ist inspiriert von realen Ereignissen. Darin bekommt es der "Dorfsheriff" mit einem Ex-Stasi-Offizier zu tun. Irgendwo in den stillgelegten Stollen des Harzes soll ein verschwundener Schatz versteckt sein.
"N' Abend Herr Kommissar": Mit diesen Worten wird Schauspieler Aljoscha Stadelmann angeblich begrüßt, wenn er die "Wohnzimmerkneipe" in St. Andreasberg betritt. Seit mittlerweile acht Episoden steht der kleine Ort im Harz im Mittelpunkt der ARD-Krimireihe "Harter Brocken" und Stadelmann alias "Dorfsheriff" Frank Koops als Hauptdarsteller vor der Kamera. Dort, wo die Dorfbewohner jeden Dreh begleiten, als Komparsen mitspielen und auch schon mal das Team versorgen, gehört der 49-jährige Darsteller schon zum Interieur – eben wie es sich für einen echten Sheriff gehört. "Western als Erzählform ist das Fundament eines jeden 'Harten Brocken'", sagt Stadelmann zur Tonalität des Regionalkrimis. Einmal mehr deutlich wird dies in der aktuellen Episode der Reihe: In "Der Goldrausch" begibt sich der Ermittler auf die Suche nach einem verlorenen DDR-Schatz – und bekommt es dabei mit einer unzimperlichen Stasi-Killerin zu tun.
Auf der Suche nach dem Schatz
Der achte Film ist diesmal auch ein Blick in die Geschichte: Der Krimi, inspiriert von realen Ereignissen und unterhaltsam inszeniert von Regisseur Markus Sehr, reicht zurück in den Dezember 1989. In der Endphase der DDR geht im Harz ein Transport voller Gold verloren. Fast drei Jahrzehnte später taucht die ehemalige Stasi-Offizierin Inka Sassner in St. Andreasberg auf. Sie ist auf der Jagd nach ihrem Anteil am verschwundenen Schatz, der irgendwo in den stillgelegten Stollen des Harzes versteckt sein soll. Kaum erscheint die von Lina Wendel (bekannt als Detektivin aus der Krimireihe "Die Füchsin") etwas übertrieben bedrohlich verkörperte Stasi-Killerin, geschehen eine ganze Reihe rätselhafter Verbrechen. Die süffisant lachende Schurkin aus dem Bilderbuch mordet und foltert sich munter durch den Film.
Einer der NVA-Soldaten, die sie damals um ihren Gold-Anteil betrogen haben, soll in St. Andreasberg unter falschem Namen leben. Anwesend unter der Adresse ist aber nur der Patenonkel, den Inka brutalst um die Ecke bringt. Derweil, so kommt bald ans Licht, ist der angebliche Goldräuber (Niklas Huda) seit nicht weniger als 19 Jahren verschwunden. Nur seine Tochter, die Goldschmiedin Kim (Anna Bachmann), lebt noch im Ort – und bekommt ebenfalls prompt Besuch von Inka. Was haben Kims Mutter (Judith Engel) und deren zweiter Mann Detlef (Jörg Witte) zu verheimlichen? Und was geschah damals mit dem Schatz? Die Jagd nach den verlorenen 21 Tonnen Gold erfasst den ganzen Ort, unter anderem auch Koops Polizeikollegen Heiner (Moritz Führmann), der sich gut ausgerüstet auf die Suche macht. Während dabei so manches Dorfgeheimnis ans Licht kommt, nimmt der Kommissar die Fährte der Stasi-Killerin auf.
Als Krimi schlägt sich "Der Goldrausch" wacker, und auch der Blick auf goldlüsterne Schatzjäger übt genregerecht eine nachvollziehbare Kritik. Derweil lockert der manchmal recht platte Witz der Reihe wie gewohnt die Stimmung auf – etwa wenn der Herr Kommissar sich über sein Intervallfasten beschwert. Lediglich der historische DDR-Hintergrund samt mordender Ex-Stasi-Offizierin erscheint dann doch ein wenig herbeikonstruiert. Oder, wie es Hauptdarsteller Aljoscha Stadelmann in einem Interview zum Krimi ausdrückt: Der Film sei "sicher eine unterhaltsame Ballade zum Thema 'Mensch und Gier', aber kein ernstzunehmender Beitrag zur innerdeutschen Vergangenheitsbewältigung."
Harter Brocken: Der Goldrausch – Sa. 18.11. – ARD: 20.15 Uhr
Quelle: teleschau – der mediendienst GmbH