So geht Emily Blunt mit ihrem Stottern um: "Das Telefon ist ein Albtraum"
Emily Blunt hat es bis nach ganz oben in Hollywood geschafft. Doch die Schauspielerin kämpfte lange gegen das Stottern an. Nun hielt sie eine leidenschaftliche Rede für mehr Verständnis für Stotterer und teilte ihre persönlichen Erfahrungen.
Schauspielerin Emily Blunt ("Into the Woods". "Mary Poppins Rückkehr") teilte im Rahmen der diesjährigen "Variety's Power of Women"-Veranstaltung ein persönliches Detail mit den Gästen: Sie habe als Kind gestottert und betrachte sich auch heute noch als Stotterin, wie das US-Branchenmagazin "Variety" berichtet. "Bestimmte Wörter bleiben hängen, das Telefon ist ein kleiner Albtraum", erklärte Blunt auf der Bühne, als sie den "Wells Fargo's Power of Women Alumni"-Award entgegennahm.
"Sie arbeitet mit Kindern und Eltern, die vom Stottern betroffen sind"
"Das Umfeld fordert mich heraus, wenn ich Angst habe oder unter Druck stehe." Deshalb engagiert sich die 40-Jährige auch privat, um Kindern zu helfen, das Stottern zu überwinden. Dafür stellt sie dem American Institute for Stuttering Unterrichtsmaterialien zur Verfügung.
Für 17 Jahre Zusammenarbeit und Engagement bedankte sich Krista Phillips von Wells Fargo: "Sie arbeitet mit Kindern und Eltern, die vom Stottern betroffen sind – ein Anliegen, das ihr sehr am Herzen liegt". Blunts Unterstützung habe es dem Institut ermöglicht, seine Reichweite zu vergrößern, mehr Ressourcen bereitzustellen und bahnbrechende Forschung zu betreiben, den Menschen, die täglich mit dieser Herausforderung konfrontiert sind, Hoffnung und Hilfe zu geben.
Emily Blunt fordert mehr Geduld
"Ich bin dankbar dafür, Licht in das Thema Stottern zu bringen, denn es ist eine Behinderung, die sehr oft im Schatten zusammen mit ihren Freunden lebt: Angst und Scham und Demütigung", betonte die "Pain Hustlers"-Darstellerin im Rahmen ihrer Rede. Darüber hinaus informierte die Schauspielerin über Betroffene: Alleine in den USA würden etwa drei Millionen, weltweit sogar 80 Millionen Menschen stottern. Laut Blunt sei es "falsch", das Stottern als Nervenkrankheit oder psychologisches Problem zu bezeichnen. "Es ist neurologisch, es ist biologisch, es ist oft erblich – und es ist nicht deine Schuld."
Die Schauspielerin verglich das Stottern mit einem Betrüger, der im Körper lebt, "der einen völlig falsch darstellt, wer man als Person ist". Am Ende ihrer Ansprache forderte die Schauspielerin alle dazu auf, mit stotternden Menschen künftig geduldig umzugehen: "Sie wissen, was sie sagen wollen, sie haben so viel zu erzählen."
Quelle: teleschau – der mediendienst GmbH