Volksmusik-Star bei "Music Impossible"

Stefanie Hertel spricht zu enttäuschten Fans: "Ich kann nicht mein ganzes Leben ein und dasselbe machen"

24.12.2023, 11.14 Uhr

Stefanie Hertel steht seit fast 40 Jahren auf der Bühne. Irgendwann war es an der Zeit für den Schlagerstar, sich zu verändern. Doch viele frühere Fans sind enttäuscht von dem Wandel vom Jodelwunder zur Country-Sängerin. In der ZDF-Sendung "Music Impossible" gab Stefanie Hertel zu verstehen: "Ich kann nicht mein Leben lang dasselbe machen."

Stefanie Hertel wird als kindliches Jodelwunder bekannt

In den 80er-Jahren wurde sie an der Seite ihres Vaters Eberhard als kindliches Jodelwunder bekannt. Ihr "Teddybärjodler", einst aufgeführt im zarten Alter von sechs Jahren im DDR-Fernsehen, ist heute ein besonders Schmankerl bei YouTube.

Seither hat sich in der Karriere der gebürtigen Vogtländerin viel getan. "Ich hab mit Jodeln begonnen, habe dann den Grand Prix der Volksmusik gewonnen, wurde immer schlageresker, irgendwann dann auch poppig, dann bin ich rockig geworden", blickt Hertel in der aktuellen Folge der ZDF-Musikshow "Music Impossible" zurück. Inzwischen habe sie mit ihrem Ehemann Leopold Lanner eine Familien-Country-Band gegründet, die More Than Words heißt. Klar, dass da nicht alle der alten Fans mitgehen.

"Manchmal hat man immer noch das Problem, dass man in so eine Schublade gesteckt wird", erklärte die 44-Jährige im Gespräch mit Show-Gastgeber Conchita Wurst. Auf die Fan-Frage "Wieso machst du jetzt was anders?" entgegne sie für gewöhnlich: "Wenn du meine alten Lieder gerne hörst, dann kannst du sie dir jederzeit anhören." Sie selbst höre ihre alten Hits durchaus gerne, versicherte Hertel, "aber die Zeit ist heute eine andere, man muss auch mit der Zeit gehen, und ich möchte auch einfach mal was anderes machen. Ich kann nicht mein ganzes Leben ein und dasselbe machen."

Volksmusikerin war großer "Monrose"-Fan

Die ZDF-Show "Music Impossible – Mein Song. Dein Sound." bietet dazu die perfekte Gelegenheit. Pro Folge treffen zwei Musikstars unterschiedlicher Genres aufeinander, die ihre Sounds tauschen. In der Freitagnacht ausgestrahlten Folge bedeutete dies, dass Senna Gammour den Monrose-Hit "Like a Lady" im Volksmusikstil neu interpretieren musste. Hertel wiederum verpasste der Schunkelnummer "Über jedes Bacherl geht a Brückerl" ein tanzbares Girlgroup-Gewand.

Der Song, mit dem sie 1992 den Grand Prix der Volksmusik gewonnen hatte, habe ihr Leben verändert, sagte Hertel in der ZDF-Show. "Plötzlich wollten alle mich haben, ein kleines Mädel aus dem Osten, das den deutschsprachigen Raum erobert hat." Dennoch sei ihr auch die Welt der Girlgroups nicht fremd. "Monrose, das war meine Jugend, ich war 'Popstars'-Fan", schwärmte sie. "Da stand ich auf der Tanzfläche und hab abgerockt."

Da passte es nur zu gut, dass Show-Host Conchita Wurst den früheren "Popstars"-Juror Detlef Soost zur Unterstützung herbeizitiert hatte. Soost half nach Kräften beim Erarbeiten einer Tanz-Choreografie, für Hertel die noch größere Herausforderung, als ihrer Stimme die Musical-Volten abzutrainieren und Soul einfließen zu lassen.

Senna Gammour gewinnt knapp

Beim finalen Auftritt in Berlin machte die Unsicherheit dann aber schnell der Euphorie Platz. "Das hat so einen Spaß gemacht, wie das Publikum reagiert hat. Man hat es voll gespürt, dass die das gut finden", war Hertel erleichtert. "Für mich war es ein ganz besonderer Moment, werde ich nicht vergessen."

Zwar wurde nach der Applausabstimmung Senna Gammour knapp zur Duell-Siegerin erklärt (113 dB zu 111 dB), als Siegerinnen durften sich aber beide Sängerinnen fühlen. Großes Lob bekam Stefanie Hertel von ihrer Konkurrentin, die anfangs noch sehr mit der Schlagerwelt gefremdelt hatte ("Ich werde diese Musik niemals verstehen!"), zuletzt aber die Kollegin aus dem verhassten Genre feierte. "Sie war Mandy, Bahar und Senna auf einmal", zitierte Gammour ihre Ex-Monrose-Kolleginnen, "da muss man ihr Respekt geben".


Quelle: teleschau – der mediendienst GmbH

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