1939 wurde Patrick Wayne als drittes von insgesamt vier Kindern der Westernlegende und seiner ersten Ehefrau Josephine Alicia Saenz geboren. Als er sechs Jahre alt war, ließen seine Eltern sich scheiden. Sein Filmdebüt gab er fünf Jahre später in John Fords Western-Klassiker "Rio Grande" (1950) an der Seite des "Duke". In weiteren neun Filmen sah man ihn an der Seite seines Vaters heranwachsen. Nach "Rio Grande" folgte 1952 "Der Sieger" (ebenfalls unter der Regie von John Ford), 1955 "Der Eroberer" und 1956 "Der schwarze Falke". In John Waynes zwölf-Millionen-Dollar-Heldenepos "Alamo" spielte er nicht nur an der Seite der großen Filmlegende, sondern auch unter deren Regie. Mittlerweile den Kinderschuhen entwachsen sah man ihn auch in den John Wayne-Klassikern "Die Comancheros" (1961), "Die Hafenkneipe von Tahiti" (1962), "McLintock - Ein liebenswertes Raubein!" (1963), "Die grünen Teufel" (1967) und - letztmalig gemeinsam mit seinem Vater - "Big Jake" (1971).
Doch auch ohne den Einfluss des großen John Wayne gelang es Patrick in den Rollen, die er spielte, zu überzeugen. John Ford besetzte ihn für weitere vier Filme - ganz ohne "Big Daddy" im Hintergrund: "Wem die Sonne lacht" (1953), "Mit Leib und Seele", "Keine Zeit für Heldentum" (beide 1955) und "Cheyenne" (1963). Im Unterschied zu seinem Vater nahm Patrick Wayne auch früh viele verschiedene TV-Rollen an (unter anderem auch in zwei der drei John Wayne-TV-Filmen: "Rookie of the Year" und "Flashing Spikes") und war bereits als Teenager in verschiedenen Serien-Nebenrollen zu sehen ("Screen Directors Playhouse", 1955; "Mr. Adams and Eve", 1957). 1958 erhielt er den Golden Globe als vielversprechenster Nachwuchsschauspieler des Jahres.
Bis 1997 sah man ihn in mehr als 40 verschiedenen Filmen, darunter viele Hauptrollen, und in fast eben so vielen Serien. Er wurde kein Weltstar, konnte sich aber eine solide und gute Karriere aufbauen. 1997, nach Rollen in "Dr. med. Marcus Welby", "Make-Up und Pistolen" (beide 1974), "Der Mann in den Bergen" (1978), "Drei Engel für Charlie" (1981), "Fantasy Island" (1983), "Love Boat" (1986), "Sledge Hammer" (1987) und "MacGyver" (1988), gibt es in seiner Filmlaufbahn einen Bruch. Man sieht ihn noch in einigen wenigen Dokumentationen rund um seinen Vater, aber die Arbeit als Schauspieler lässt er ruhen. Außerdem übernimmt er nach dem Tod seines älteren Bruders Michael (2003) den Vorsitz des "John Wayne Cancer Institutes". In einem Interview, dass er 2007 gab, sagte er: "Ich verfolge keine Karriere mehr. Wenn jemand fragt, dann bin ich offen für Angebote. Doch ich habe bereits mehr als 40 Filme gedreht, war Moderator von fünf TV-Shows, hatte verschiedene Theater-Engagements und habe drei Kinder durch das College gebracht". Erst zwölf Jahre nach seinem letzten Filmauftritt in dem Action-Thriller "Die FBI Connection" (1997) steht er wieder vor der Filmkamera. Gemeinsam mit seinem Neffen Brendan Wayne dreht er 2009 den Western "The Legend of Hell's Gate: An American Conspiracy".
Patrick Wayne stand neben den Großen vor der Kamera, brillierte neben seinem Vater, aber auch neben James Stewart, Henry Fonda, James Cagney, Jack Lemmon, Dennis Hopper und Richard Widmark. Doch der große Wurf ist ihm nie gelungen. 1978 war er ursprünglich für die Rolle des "Superman" in der Verfilmung "Superman" vorgesehen. Doch Patrick Wayne lehnte ab. Vielleicht hätte ihn dieser Film unsterblich gemacht, so wie er Christopher Reeve unsterblich machte. In einer Hinsicht hat er seinen großen Vater aber übertroffen. Während John Wayne insgesamt drei Mal verheiratet war, ist Patrick Wayne seit 1965 mit ein und derselben Frau glücklich.
Weitere Filme und Serien mit Patrick Wayne: "Land ohne Gesetz" (1959), "Have Gun - Will Travel" (TV-Serie, 1960), "Alcoa Premiere" (TV-Serie, 1962), "Geächtet" (TV-Serie), "Der Mann vom großen Fluss" (beide 1965), "Die Seaview - In geheimer Mission" (TV-Serie), "12 O'Clock High" (TV-Serie), "An Eye for an Eye" (alle 1966), "The Rounders" (TV-Serie, 1967), "FBI" (TV-Serie, 1968), "Sole Survivor", "Love, American Style" (TV-Serie, beide 1970), "Die Höllenhunde" (1971), "Movin' On" (1972), "The Gatling Gun", "Beyond Atlantis" (beide 1973), "Ein Sheriff in New York" (TV-Serie), "Meine Bären und ich" (beide 1974), "Disneyland" (TV-Serie), "Mustang Country" (beide 1976), "Yesterday's Child", "Flight to Holocaust", "Caprona II", "Sindbad und das Auge des Tigers", "The Last Hurrah" (alle 1977), "Three on a Date", "Highway Cowboy" (beide 1978), "Shirley" (TV-Serie, 1979), "The Monte Carlo Show" (1980), "Lottery!" (TV-Serie, 1983), "Matt Houston" (TV-Serie, 1984), "Rhapsodie in Blei", "New Love, American Style" (TV-Serie, beide 1985), "Revenge" (1986), "Immer wenn sie Krimis schrieb..." (TV-Serie, 1987), "Frank's Place" (TV-Serie), "Young Guns", "Chill Factor", "Mein Vater ist ein Außerirdischer" (TV-Serie), "Ninas Alibi" (alle 1988), "Alfred Hitchcock zeigt" (TV-Serie, 1989), "All My Children" (TV-Serie, 1990), "They Came from Outer Space" (TV-Serie, 1991), "Kung Fu - Im Zeichen des Drachen" (TV-Serie, 1995), "High Tide - Ein cooles Duo" (TV-Serie), "Palm Beach-Duo" (TV-Serie, beide 1997).
Foto: Sony Pictures